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Deutsche sollen mehr arbeiten: Wirtschaftsweiser fordert höheres Rentenalter

Der Wirtschaftsweise Martin Werding unterstützt die Forderung von Kanzler Merz nach mehr Arbeit: „In den nächsten Jahren sinkt die Zahl der Erwerbspersonen aus demografischen Gründen. Dies reduziert unsere Wachstumsmöglichkeiten messbar. Um diesem Trend entgegenzusteuern, kann es helfen, Hindernisse für Vollzeitjobs oder Teilzeitjobs mit höherer Stundenzahl anzugehen“, sagte Werding der „Rheinischen Post“. „Helfen würden mit Blick auf die Frauenerwerbsbeteiligung ganz sicher mehr und vor allem verlässlichere Kinderbetreuungsmöglichkeiten.“

Zugleich fordert der Ökonom ein höheres Rentenalter: „Soweit es neben mehr Wachstum auch um die Finanzierbarkeit der Renten geht, sind vor allem die Regelaltersgrenze und die weiter bestehenden Frühverrentungsanreize durch geringe Rentenabschläge und abschlagsfreie Renteneintritte zu prüfen.“

Zugleich verteidigte Werding den Plan der Union, statt der täglichen eine wöchentliche Höchstarbeitszeit einzuführen: „Bei der Diskussion über zeitgemäße Rahmenvorgaben für die regelmäßige Arbeitszeit geht es um mehr Flexibilität beim Arbeitseinsatz, nicht um eine Ausweitung des normalen Vollzeitarbeitsvolumens. Eine Neuregelung könnte auch vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern entgegenkommen. Wir sollten das ohne Scheuklappen diskutieren“, sagte der Wirtschaftsweise.

Bas bremst

In der Debatte um eine wöchentliche Höchstarbeitszeit hatte sich Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas zuvor skeptisch geäußert. „Bevor wir da ein Gesetz machen, werden wir uns mit den Sozialpartnern austauschen“, sagte Bas den Funke-Zeitungen. Sie verwies dabei auch auf die Wirtschaft: „Ich höre, dass auch die Unternehmen ihre Probleme mit einer wöchentlichen Arbeitszeit haben – auch wegen der Arbeitszeiterfassung.“

Laut Koalitionsvertrag soll eine wöchentliche Höchstarbeitszeit den Acht-Stunden-Tag ablösen. Dies sei nicht die Idee der SPD gewesen, machte Bas deutlich. Sie verwies auf eine andere Passage im Koalitionsvertrag, wonach niemand gegen seinen Willen zu längerer Arbeitszeit gezwungen werden könne und der Arbeitsschutz gewahrt werde. Die Äußerungen von Bas hatten beim Koalitionspartner Union für Irritationen gesorgt.

Martin Werding ist Ökonomie-Professor an der Uni Bochum und einer der fünf Wirtschaftsweisen. Am Mittwoch stellt der Sachverständigenrat sein Frühjahrsgutachten 2025 vor.

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