Als das rot-weiße Konfetti die Meister-Bayern umschwirrte, holte Trainer Vincent Kompany einen überraschenden „Stargast“ aufs Podest. Wo kurz zuvor die Schale gestanden hatte, um von Thomas Müller in die Höhe gerissen zu werden, stand in der Münchner Allianz Arena plötzlich – eine kleine, kitschige Kakadu-Statuette. Aber warum nur?
Los ging das Rätselraten im Stadion und im Sky-Studio, auch Lothar Matthäus als Experte war ratlos. Später aber klärte er auf: Als die Bayern ihren 34. Titel vergangenen Sonntag vor dem Fernseher feierten, „war der Kakadu im Käfer-Restaurant dabei. Er hat allen so gut gefallen, dass er zum Maskottchen wurde. Sie haben ihn mitgenommen.“
Wer sich das Teil eingesteckt hatte, blieb zunächst allerdings offen: „Ich habe ihn jedenfalls nicht geklaut“, sagte Torhüter Jonas Urbig. Auch Jamal Musiala konnte oder wollte „dazu nichts sagen“, wie er mit einem Augenzwinkern betonte: „Ich sehe den zum ersten Mal.“ Los ging es zur nächsten Party – selbstverständlich mit Kakadu. „Wir bringen ihn zurück“, versprach Kompany.
Müller übrigens hatte die Schale anstelle von Manuel Neuer in Empfang genommen. Der etatmäßige Kapitän überließ dem scheidenden Teamkollegen die Ehre, die begehrteste Trophäe im deutschen Fußball entgegenzunehmen und in die Höhe zu recken. Zuvor hatten die Bayern durch Tore von Harry Kane und Michael Olise mit 2:0 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach gewonnen.
Der Abschied aus seinem „Wohnzimmer“ nach unglaublich erfolgreichen 25 Jahren FC Bayern lief exakt so, wie Müller sich das vorgestellt hatte. Mit der 13. Meisterschaft, großen Emotionen, Feuerwerk – aber ohne Tränen. Um 20.38 Uhr war die im Vorjahr von Bayer Leverkusen gewonnene Meisterschale wieder in den Händen des FC Bayer zurück. Müller hüpfte nach seinem letzten Heimspiel für die Münchner und seinem insgesamt 750. Pflichtspiel für den Klub mit seinen Kollegen im Konfettiregen.