Die Frage, wer das Licht auf dem Wismarer Marktplatz während der Demonstration „Wir sind das Stadtbild“ am 29. Oktober 2025 abgeschaltet hat, sorgt weiterhin für Diskussionen. In der Bürgerschaftssitzung am folgenden Donnerstagabend wurde das Thema öffentlich aufgegriffen – bislang gibt es jedoch keine offizielle Antwort.
Die AfD-Fraktion stellte die Frage nach der Verantwortlichkeit und äußerte Bedenken hinsichtlich der Sicherheit. Fraktionsmitglied Jens-Holger Schneider sprach von einer möglichen Gefährdung für Fußgänger und Autofahrer und vermutete einen Verstoß gegen das Straßenverkehrsgesetz. Die Lichtabschaltung sei weder angekündigt noch im Nachgang kommentiert worden.
Die friedlich verlaufene Kundgebung, organisiert vom Bündnis „Wismar für alle“, setzte ein klares Zeichen gegen Ausgrenzung und für Vielfalt. Die Dunkelheit während der Veranstaltung wurde von vielen Teilnehmenden als symbolischer Akt gewertet – doch die Hintergründe bleiben unklar. Ob die Maßnahme von der Stadtverwaltung, dem Veranstalter oder einem technischen Dienstleister veranlasst wurde, ist derzeit Gegenstand unserer Nachfragen.
Auch in der Bürgerschaftssitzung blieb offen, ob es sich um eine bewusste Entscheidung oder ein technisches Versehen handelte. Eine schriftliche Beantwortung durch die Stadtverwaltung wurde für die nächste Woche angekündigt, nachdem wir eine Anfrage gestellt hatten.
Die Diskussion zeigt aber auch, dass Fragen nach öffentlicher Sichtbarkeit und symbolischer Wirkung zunehmend auch politisch aufgeladen sind – insbesondere im Kontext einer Demonstration, die sich gegen Aussagen von Bundeskanzler Friedrich Merz richtete.