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RB Leipzig lässt Bayerns Meistersause in letzter Sekunde platzen

Die große Meister-Sause ist vertagt – und trotzdem hat Bayern München die Schale so gut wie sicher. Ohne den gesperrten Torjäger Harry Kane verspielte der Rekordchampion im Bundesliga-Endspurt am Samstag bei RB Leipzig in der Nachspielzeit eine Führung und musste sich mit einem 3:3 (0:2) begnügen. Damit ist es nur noch höchst theoretisch möglich, dass die Münchner ihre 34. Meisterschaft noch verspielen.

„Es ist durch dieses Ausgleichstor ein bisschen komisch. Ich fühle mich ganz als Meister, aber trotzdem sind wir es halt noch nicht“, sagte Thomas Müller bei Sky. Es sei zwar „schade“, betonte auch Sportvorstand Christoph Freund, dass der Rekordmeister die hart erkämpfte 3:2-Führung in den Schlusssekunden noch aus der Hand gegeben habe, aber, ergänzte er mit einem Schmunzeln: „Wir sind quasi Meister. Es gab schon bitterere Unentschieden als heute.“

Ein Doppelschlag von Eric Dier (62.) und Michael Olise (63.) sowie Leroy Sané (83.) ließen die Bayern im zweiten Durchgang jubeln. Benjamin Sesko (11.), Lukas Klostermann (39.) und ganz spät Yussuf Poulsen (90.+5) waren für RB erfolgreich. Das Team von Trainer Vincent Kompany kann schon am Sonntag (17.30 Uhr) auf der Couch den Titel feiern, falls Verfolger Bayer Leverkusen beim SC Freiburg nicht gewinnt.

Müller spielt, Neuer nicht

Doch auch bei einem Bayer-Sieg würde es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit reichen, da die Münchner dann bei zwei verbleibenden Spielen sechs Punkte Vorsprung hätten – und aktuell ein um 30 Treffer besseres Torverhältnis aufweisen. Die Meisterschale dürfte es dann am kommenden Samstag (18.30 Uhr) nach dem Heimspiel in der Allianz Arena gegen Borussia Mönchengladbach geben.

In Leipzig richteten sich zu Beginn überdurchschnittlich viele Augenpaare auf zwei Bayern-Stars, die gar nicht auf dem Rasen standen. Torwart Manuel Neuer kehrte nach seinem Muskelfaserriss zwar wieder in den Kader zurück, saß aber nur auf der Bank. Kane hockte wegen seiner Gelbsperre in Bayern-Jacke auf der Tribüne, knipste hier und da ein Selfie – und beobachtete, wie sich die Münchner durchaus schwertaten.

So waren es nicht die Gäste mit Kane-Ersatz Müller in der Sturmspitze, die zu Anfang Druck machten. Vielmehr hatte Leipzigs Amadou Haidara (2.) die Führung auf dem Fuß, als der Ball nach einer Ecke von Diers Körper vor seine Füße fiel, doch Neuer-Vertreter Jonas Urbig parierte glänzend. Erst danach näherten sich die Bayern in Person von Serge Gnabry (9.) und Sané (10.) erstmals dem Leipziger Tor an.

Urbig rutscht und staunt

Und plötzlich, als die die Münchner gerade gefährlicher zu werden schienen, patzte Urbig. Nach einem Fehlpass von Michael Olise bediente RB-Spielmacher Xavi den durchgestarteten Sesko, dem auffiel, dass Bayerns aus dem Tor geeilter Keeper weggerutscht war. Aus rund 35 Metern hob Sesko den Ball über den verdutzten Schlussmann ins Netz. Der Favorit versuchte in der Folge zwar zurückzuschlagen, wurde jedoch viel zu selten zwingend.

Vielmehr leistete sich der FCB, der kurzfristig auf Abwehrspieler Min-Jae Kim (Achillessehnenprobleme) verzichten musste, ärgerliche Mängel in der Rückwärtsbewegung. Nach eigener Ecke ließen sich die Bayern überlaufen, Xavi fand erneut Sesko (20.), der aber mit einem schwachen Schuss an Urbig scheiterte. Das 2:0, das Klostermann per Kopf nach toller Freistoß-Flanke von David Raum völlig unbehelligt einköpfte, war mehr als verdient.

Kane stand zum Feiern bereit

Nach der Pause lagen die Dinge vorerst unverändert. Die Bayern mühten sich um Ballkontrolle, RB verteidigte die Angriffe stramm weg. Es brauchte das, was im Fußball-Deutsch als „Dosenöffner“ verschrien ist – und Dier lieferte. Der Engländer, der München im Sommer verlassen wird, köpfte nach Eckball von Olise wuchtig ein. Nur Sekunden danach vollstreckte Olise selbst von der Strafraumgrenze eiskalt.

In der Folge drückten die Bayern und erspielten sich zahlreiche Hochkaräter. Sané (64.) und Leon Goretzka (66.) scheiterten an RB-Torwart Maarten Vandevoordt, Konrad Laimer (69.) köpfte aus fünf Metern über das Tor, Olise traf den Pfosten (79.). Erst Sané erlöste die Bayern-Profis, doch Leipzig schlug in den Schlusssekunden zurück – und crashte die Party. Harry Kane, der in seiner Laufbahn trotz endlos vieler Tore noch keinen nennenswerten Titel gewonnen hatte, war schon zum Feiern an die Seitenlinie geeilt – und musste entsetzt mit ansehen, wie die große Sause um eine Woche verschoben wurde.

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