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Bayer 04 legt bösen Fehlstart hin, Eintracht wird torreich erster Bayern-Verfolger

Die Fußball-Bundesliga startet torreich in die neue Saison: Nach dem Kantersieg des FC Bayern München zum Auftakt, geht es am Samstag spektakulär weiter. Das runderneuerte Bayer Leverkusen erlebt einen bitteren Start, Eintracht Frankfurt ist erster Bayern-Verfolger.

Bayer 04 Leverkusen – TSG Hoffenheim 1:2 (1:1)

Vizemeister Bayer Leverkusen hat nach dem XXL-Umbruch einen Fehlstart in die neue Bundesliga-Saison hingelegt. Die runderneuerte und über weite Phasen enttäuschende Werkself verlor zum Auftakt mit 1:2 (1:1) gegen die TSG Hoffenheim und offenbarte dabei noch reichlich Probleme. Auf den neuen Trainer Erik ten Hag wartet viel Arbeit.

Sommer-Transfer Jarell Quansah (6.) bescherte den Rheinländern zwar einen Traumstart in die erste Saison nach der Erfolgsära mit Xabi Alonso. Doch die Treffer von Fisnik Asllani (25.) und Tim Lemperle (52.) brachten der ebenfalls radikal umgebauten TSG den verdienten Dreier ein.

Die Fans in der BayArena sahen viele neue Gesichter, nachdem etliche Double-Helden wie Florian Wirtz oder Granit Xhaka das Rheinland im Sommer verlassen hatten. „Jetzt müssen wir eine neue Ära aufbauen“, sagte ten Hag, der drei Zugänge von Beginn an aufs Feld schickte. Für den angeschlagenen Rekord-Einkauf Malik Tillman kam der Auftakt allerdings zu früh.

Auch ohne den Offensivstar, der künftig für kreative Akzente sorgen soll, legte Bayer einen optimalen Start hin. Einen Warnschuss setzte zwar zunächst der neue TSG-Angreifer Lemperle (2.) an den Pfosten, danach schlug Leverkusen aber eiskalt zu. Quansah köpfte nach einem Freistoß sein erstes Bundesliga-Tor – doch Sicherheit gab die Führung der Werkself kaum.

Vielmehr zeigte der Auftritt der Leverkusener, das inmitten des Umbaus längst noch nicht alle neuen Rädchen perfekt ineinander greifen. Bayer stand tief, überließ der durchaus engagierten TSG den Ball und wurde für das teils passive Verhalten bestraft: Quansah fälschte Asllanis Abschluss aus spitzem Winkel ab, der neue Keeper Mark Flekken hatte keine Chance.

Defensiv lief nicht alles rund bei den Rheinländern, Aleix García legte der TSG mit einem fatalen Fehlpass beinahe den zweiten Treffer auf (40.). Gefahr entwickelte Bayer durch Standards: Oliver Baumann verhinderte ein Eigentor von Koki Machida (34.), auch gegen Piero Hincapié reagierte er stark (43.).

Leverkusen strahlte in vielen Phasen des Spiels deutlich weniger Dominanz aus als noch unter ten Hags Vorgänger Alonso. Das rächte sich gegen spielfreudige Hoffenheimer in der zweiten Halbzeit, als Lemperle mit einem trockenen Schuss ins Eck traf. Quansah sah dabei nicht gut aus. Das Team um den neuen Kapitän Robert Andrich entwickelte nach dem Rückstand etwas mehr Druck, der Werkself fehlte jedoch eine zündende Idee.

Eintracht Frankfurt – SV Werder Bremen 4:1 (2:0)

Neuzugang Michael Zetterer hat mit Eintracht Frankfurt gegen seine „alte Liebe“ einen Traumstart hingelegt. Der Champions-League-Teilnehmer, dem sich Zetterer erst drei Tage zuvor angeschlossen hatte, schlug Werder Bremen im Heimspiel mit 4:1 (2:0) und vermieste dem neuen Werder-Trainer Horst Steffen sein Liga-Debüt. Youngster Can Uzun (22.) eröffnete mit einem Traumtor die Saison der Eintracht, Jean-Mattéo Bahoya (25./47.) und Joker Ansgar Knauff (70.) ließen weitere Tore folgen und sorgten dafür, dass die Eintracht gleich an die starken Leistungen der Vorsaison anknüpfte. Justin Njinmah (48.) erzielte Bremens Ehrentreffer.

Schon im Pokal beim Fünftligisten FV Engers (5:0) hatte sich die SGE trotz leicht angezogener Handbremse in Torlaune gezeigt, Werder hingegen legte nach der Pokal-Enttäuschung gegen Zweitligist Arminia Bielefeld (0:1) und der Pleite in Frankfurt einen Stotterstart in die neue Spielzeit hin.

Keine zwei Minuten dauerte es, bis Zetterer vor 59.500 Zuschauern in seinem neuen „Wohnzimmer“ das erste Mal zupacken musste, den Schuss von Marco Grüll hielt er problemlos. Erst bei Grülls Freistoß (13.) zeichnete er sich erstmals aus. Auf der Gegenseite hatte Werder früh Glück: Jonathan Burkardt (3.) verpasste im seinem ersten Heimspiel für die SGE nach einer Ecke den Traumstart und traf aus ganz kurzer Distanz den Pfosten.

Es entwickelte sich ein munteres Spiel. Beide Mannschaften spielten abwechselnd mit Tempo nach vorne, ehe die Gastgeber das Ruder übernahmen. Immer wieder suchten sie in der Spitze Nationalstürmer Burkardt, der im Sommer für etwa 20 Millionen Euro als Ersatz für Star-Abgang Hugo Ekitiké vom FSV Mainz 05 gekommen war.

Für das Highlight sorgte aber Toptalent Uzun. Der 19-Jährige bekam zu viel Platz und jagte den Ball per kräftigem Distanzschuss von hinter der Strafraumgrenze in den Winkel. Der auffällige Bahoya belohnte sich wenige Minuten später nach Flanke von Uzun mit seinem Kopfballtor für eine starke Leistung.

Kurz nach dem Seitenwechsel schalteten die Frankfurter nach einem Abspielfehler des Gegners blitzschnell um, erneut fand Uzun letztlich Bahoya, der den Doppelpack schnürte und später bei seiner Auswechslung mit Standing Ovations bedacht wurde. Kurz nach der vermeintlichen Entscheidung ließ Njinmah Werder nochmal hoffen – und dem Ex-Kollegen Zetterer bei seinem Abschluss keine Chance. Knauff beendete nach einem Konter Werders Hoffnungen.

Union Berlin – VfB Stuttgart 2:1 (2:0)

Nick Woltemade und der VfB Stuttgart haben bei ihrer Rückkehr nach Berlin eine herbe Enttäuschung erlebt. 91 Tage nach dem Gewinn des DFB-Pokals verloren die Schwaben bei Union Berlin mit 1:2 (0:2) und erwischten einen Fehlstart in die neue Saison. Zweimal scheiterte der VfB am Aluminium, der Anschlusstreffer von Tiago Tomas (86.) kam zu spät.

Die Berliner bejubelten einen Überraschungscoup zum Start in die Spielzeit 2025/26 – und den Aufstieg eines potenziell neuen Fanlieblings. Der vom Zweitligisten SC Paderborn verpflichtete Ilyas Ansah (18., 45.+4) feierte mit seinem Doppelpack ein perfektes Bundesligadebüt.

Im stimmungsvollen Stadion An der Alten Försterei ging kurz nach dem Anpfiff zunächst nichts: Eine bunte Konfetti-Choreografie der Heimfans sorgte für eine ungeplante Unterbrechung, vor dem Tor von Union-Torhüter Frederik Rönnow regnete es kleine Papierfetzen in den Vereinsfarben Rot, Weiß und Gelb. Schiedsrichter Robert Hartmann unterbrach das Spiel für rund sechs Minuten. Abhilfe schafften erst herbeigeeilte Ordnungskräfte mit Laubbläsern.

Rönnow, vor dem Anpfiff als Unions bester Spieler der Vorsaison gekürt, ließ sich von der Pause nicht ablenken und war sofort hellwach: Nach einer Flanke von Nationalspieler Maximilian Mittelstädt köpfte Julian Chabot aus kurzer Distanz wuchtig aufs Tor und zwang Rönnow zu einer Glanztat (12). Die Chance war die Folge der spielerischen Stuttgarter Überlegenheit, aus der der VfB aber zu wenig machte. Die Unioner, die in der Vorbereitung Defizite in der Chancenverwertung hatten, bewiesen dagegen Effizienz. Ansah traf aus rund 25 Metern sehenswert zur überraschenden Führung.

Stuttgart tat sich nach dem Rückschlag schwer. Die vorderste Reihe um Woltemade war zu wenig ins Spiel eingebunden, auch Flanken fanden selten Abnehmer. Wirklich nah kam Stuttgart dem Ausgleich erst kurz vor der Pause. Nach feiner Vorarbeit von Woltemade scheiterte VfB-Kapitän Atakan Karazor an Rönnow und dem Pfosten (44.). Erneut bestrafte Ansah den VfB: Der 20-Jährige schloss einen von ihm miteingeleiteten Konter mustergültig ab.

Nach der Pause blieb Stuttgart offensiv im Pech. Deniz Undav köpfte den Ball an die Latte, Mittelstädts wuchtigen, aber zu zentralen Nachschuss parierte Rönnow (49.). Das Team von Trainer Sebastian Hoeneß drängte auch danach auf den Anschluss, Karazor scheiterte knapp per Kopf (57.). Das versöhnliche Ende nach Tomas‘ Anschluss blieb aus: Der vermeintliche Ausgleich durch Woltemade zählte aufgrund einer Abseitsposition nicht (90.+6).

SC Freiburg – FC Augsburg 1:3 (0:3)

Sandro Wagner hat eine furiose Premiere als Bundesligacoach gefeiert. Unter der Regie des Ex-Assistenten von Bundestrainer Julian Nagelsmann gewann der FC Augsburg zum Ligastart 3:1 (3:0) beim SC Freiburg. Der neue Coach beendete gleich eine Negativserie: Der FCA hatte die zurückliegenden zehn Partien (neun Niederlagen) in Freiburg nicht gewonnen. Dimitrios Giannoulis (32.), Chrislain Matsima (42.) und Marius Wolf (45+2.) trafen für die gnadenlos effektiven Augsburger, die am kommenden Samstag gegen Meister Bayern München antreten müssen. Vincenzo Grifo (58.) per Handelfmeter nach Videobeweis war für Freiburg erfolgreich.

Die 33.600 Zuschauer sahen eine weitgehend ausgeglichene Anfangsphase, in der Wagner lautstark an der Seitenlinie dirigierte. Chancen sah der Debütant in der ersten Viertelstunde aber auf keiner Seite. Aufregend wurde es in der 16. Minute – der Treffer des Freiburgers Lucas Höler nach einem kapitalen Fehler von FCA-Neuzugang Han-Noah Massengo zählte aufgrund einer Abseitsposition aber nicht.

Die Freiburger erhöhten im Anschluss die Schlagzahl. Eren Dinkci vergab die erste gute Möglichkeit des Europa-League-Starters (24.). Das Tor fiel aber auf der anderen Seite. Der Schuss von Giannoulis wurde von SC-Außenverteidiger Lukas Kübler unhaltbar für Torwart Noah Atubolu abgefälscht.

Die Freiburger vergaben in der 39. Minute binnen Sekunden zwei Großchancen zum Ausgleich. Zunächst scheiterte Höler am Augsburger Torhüter Finn Dahmen, dann brachte der japanische Neuzugang Yuito Suzuki den Ball nicht im Tor unter. Erneut wurde der SC umgehend bestraft. Nach einer Ecke köpfte Innenverteidiger Matsima ein. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte kam es noch dicker für Freiburg. Nach einem Fehler von Dinkci im Anschluss an eine eigene Ecke spurtete Wolf alleine über den Platz und schloss überlegt ab.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs vergab Johan Manzambi per Kopf die Gelegenheit, Freiburg zurück ins Spiel zu bringen (51.). Die Mannschaft von Julian Schuster, der zuletzt als Trainer des Jahres ausgezeichnet wurde, schaffte kurz darauf dennoch den ersten Treffer. Grifo traf vom Punkt, Jeffrey Gouweleeuw hatte ein strafbares Handspiel begangen. Nach dem Gegentor gerieten die Augsburger massiv unter Druck. Der Freiburger Anschluss schien nur eine Frage der Zeit zu sein, Höler vergab noch eine dicke Chance (88.). Die elfminütige Nachspielzeit überstand der FCA clever.

1. FC Heidenheim – VfL Wolfsburg 1:3 (1:1)

Gelungener Einstand für den „Gouda-Guardiola“: Trainer Paul Simonis hat mit dem VfL Wolfsburg sein erstes Bundesligaspiel gewonnen. Die überlegenen „Wölfe“ sicherten sich beim 1. FC Heidenheim einen verdienten 3:1 (1:1)-Sieg. Andreas Skov Olsen traf in der 20. Minute traumhaft zur VfL-Führung. Léo Scienza glich mit einem Freistoß kaum weniger sehenswert aus (29.). Die eingewechselten Mattias Svanberg (67.) und Mohammed Amoura per Foulelfmeter (87.) machten jedoch alles klar. Der harmlose FCH setzte dadurch seine Negativserie zuhause fort. Wolfsburg wirkte spielerisch reifer und entschlossener.

Früh entwickelte sich ein kampfbetontes Spiel, in dem Heidenheim viel Glück hatte, dass der neue Keeper Diant Ramaj nicht gleich Rot sah. Nach einer Notbremse gegen den durchgebrochenen Patrick Wimmer (5.) sah der Nachfolger von Kevin Müller von Schiedsrichter Benjamin Brand nur Gelb. Der FCH tat sich schwer. Schon in der vergangenen Saison war Heidenheim das schlechteste Heimteam der Liga gewesen. Erst in der Relegation gegen Elversberg hatte man den Klassenerhalt gesichert.

Auch der Start in die neue Saison verlief für das Team von Frank Schmidt, seit fast 18 Jahren Trainer beim FCH, nicht nach Wunsch. Nach einem tollen Schlenzer von Skov Olsen zur VfL-Führung wackelte der FCH. Wolfsburg konnte dies aber nicht ausnutzen. Relegations-Held Scienza bestrafte dies mit einem sehenswerten Freistoß. Dies gab den Gastgebern kurz Aufwind. Die besseren Chancen hatte weiter Wolfsburg, doch Wimmer und Pejcinovic vergaben. Wolfsburg blieb am Drücker, ohne dabei zu glänzen. Simonis hatte dann aber das richtige Händchen mit seinen Einwechslungen. Amoura war sogar selbst gefoult worden von Ramaj.

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