Großer Spaß im XXL Jumbo-Hüpfburgenland, so liest man es plakativ auf der Webseite des Veranstalters „XXL Hüpfburgen“, um den Veranstalter Adriano Lauenburger. Und was wie in jedem Jahr mit einem Gastspiel in Wismar zu Buche steht, ist eben dieses Mal anders: Denn, das so beliebte Hüpfburgenland wurde nicht auf dem Festplatz genehmigt, obwohl es die letzten dort immer sattgefunden hatte. Die Stadtverwaltung hat es untersagt. Deshalb mussten die Veranstalter kurzerhand auf den Parkplatz des ehemaligen Aldi ausweichen – eine Lösung, die bei ihnen wenig Begeisterung hervorrief.
Gründe für die Verlegung
Und natürlich stellt sich die Frage, warum es in diesem Jahr nicht geklappt hat. Auf Anfrage teilt ein Sprecher der Stadt dazu mit, dass die Veranstaltung in diesem Jahr nicht genehmigt wurde, da es zum einen im vergangenen Jahr Beschwerden von Anwohnenden aufgrund eines sehr lauten Gebläses gab, zum anderen wurden im vergangenen Jahr Auflagen nicht erfüllt, so gab es verstärkte illegale und unzumutbare Plakatierung seitens des Veranstalters.

Anwohnerbeschwerden
Die Straße „Zum Festplatz“ scheint sich damit einmal mehr zum echten „Hotspot“ für Beschwerden aller Art zu etablieren. Federführend hier ist ein Anwohner, deren Namen der Redaktion inzwischen bekannt ist. Bereits in den vergangen Monaten und Jahren gab es hier regelmäßige Beschwerden über zu viel Lärm. So rückte etwa bei der Veranstaltung „Wismar tanzt“ – hinter der Alten Reithalle – im letzten Jahr die Polizei gleich mehrfach aus – um Lärmbeschwerden der Nachbarn an den Veranstalter zu überbringen. Angerufen (viermal in zwei Stunden) hat wieder ein aufmerksamer Anwohner der inzwischen berühmten „bunten Häuschen“ an der Straße „Zum Festplatz“.
Und die Stadt reagiert offenbar schnell und konsequent auf solche Hinweise, was den Eindruck entstehen lässt, dass Anwohner hier überproportionalen Einfluss haben könnten. Denn im Grunde sind es ja keine offiziellen Beschwerden, wie wir noch erfahren. Aber jene Anwohnerbeschwerden scheinen die mögliche Existenz von Veranstaltungen zu dominieren, obwohl der Festplatz genau für solche Zwecke geschaffen wurde. Jeder der dort zu wohnen gedenkt, sollte vielleicht vorher über den Sinne und Zweck einer solchen „Veranstaltungswiese“ nachdenken. Schließlich wurde sie genau dafür geschaffen.
Reaktion der Veranstalter
Mit diesen Aussagen haben wir nun die Veranstalter konfrontiert – und zugegeben, sie waren über die Argumentation sichtlich überrascht. Denn diese Beschwerden zum einen, sind nie direkt an sie herangetragen worden. Zum anderen war auch die Polizei nie vor Ort, um auf eine mögliche Lärmbelästigung aufmerksam zu machen. Woher wissen wir also, ob es Beschwerden gegeben hat? Und kurios: Mit der Argumentation der „illegalen und unzumutbaren Plakatierung“ sehen sich die Veranstalter heute das erste Mal ausgesetzt. Dies sei nicht als Begründung der Untersagung ihres Gastspiels seitens der Stadt angeführt worden, berichten sie.

Ein ungelöstes Dilemma
Was bleibt ist jedoch der Eindruck, das diese kurzfristigen Absagen oder Verlegungen insgesamt unkoordiniert wirken. Die Stadt Wismar steht offenbar im Spannungsfeld zwischen dem Wunsch nach lebendiger Stadtkultur und dem Bedürfnis nach Ruhe in Wohngebieten. Wie sehr müssen sich die Menschen jetzt erst auf das bevorstehende Fest am kommenden Wochenende freuen. Und die Frage, ob hier beim „XXL Jumbo-Hüpfburgenland“ „auf kurzem Dienstweg“ entschieden wurde, ist berechtigt – und sollte öffentlich diskutiert werden. Vielleicht wäre ein transparenteres Beschwerdemanagement und eine klare Strategie ein guter Anfang.
Dieses Thema wird uns mit Sicherheit noch weiterbeschäftigen, denn ursprünglich gastiert der Veranstalter noch bis zum 26. August in der Stadt – nun aber aber gibt es noch eine Verlängerung bis zum 31.08.2025, teilen die Veranstalter mit.