Der frühere Finanzminister und scheidende FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat grünes Licht für eine neue Tätigkeit. In einer Bekanntmachung im Bundesanzeiger heißt es, Lindner habe der Bundesregierung nach § 6a des Bundesministergesetzes angezeigt, als freiberuflicher Redner und Autor zu verschiedenen Anlässen tätig werden zu wollen. Die Bundesregierung habe der Empfehlung des beratenden Gremiums folgend beschlossen, dass gegen die Aufnahme dieser Tätigkeiten „keine Bedenken bestehen“, wird weiter mitgeteilt.
Nach dem Gesetz müssen Mitglieder der Bundesregierung Erwerbstätigkeiten innerhalb der ersten 18 Monate nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt schriftlich anzeigen. Die Bundesregierung kann diese für die Zeit der ersten 18 Monate „ganz oder teilweise untersagen, soweit zu besorgen ist, dass durch die Beschäftigung öffentliche Interessen beeinträchtigt werden“.
Vor wenigen Tagen hatte sich Lindner nach einer wochenlangen Sendepause und der Geburt seines Kindes auf Instagram zurückgemeldet. „Jetzt geht’s wieder los“, sagte er in einem Videoclip, in dem er leger gekleidet durch den Wald schlendert. Viele hätten ihn gefragt, was er nun mache. „Momentan steht bei mir natürlich die Familie ganz im Vordergrund, jeden Tag und auch jede Nacht“, erklärte der 46-Jährige. In den Kommentaren unter dem Video freuten sich einige, dass Lindner nicht von der Bildfläche verschwindet – andere machen Jobvorschläge: vom Podcast-Host über Förster bis hin zum Porsche-Influencer.
Lindner hatte sich nach der verlorenen Bundestagswahl vom Februar mit dem Scheitern der FDP an der Fünf-Prozent-Hürde im politischen Berlin rar gemacht. Im Bundestag trat er ein letztes Mal Mitte März in der Sondersitzung zum Milliarden-Schuldenpaket auf. Auch beim Großen Zapfenstreich zur Verabschiedung von Olaf Scholz als Bundeskanzler am vergangenen Montag fehlte er wegen väterlicher Pflichten, wie er schrieb. Sein letztes politisches Amt als FDP-Bundesvorsitzender wird er beim Parteitag in dieser Woche abgeben.