Dienstag, 16.April 2024 | 18:23

Netzagentur-Chef Klaus Müller bei Maischberger: Keine kalten Wohnungen im Winter

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Bundesnetzagenturchef Müller befürchtet für diesen Winter weder kalte Wohnungen noch weiträumige Stromausfälle. Bei “Maischberger” rät der Leiter der Bundesnetzagentur trotzdem zum Energiesparen – und zu ein paar Lebensmittelvorräten.

In vielen Teilen Deutschlands rechnen Meteorologen spätestens fürs Wochenende mit Minusgraden. Bundesnetzagentur-Chef Klaus Müller glaubt aber nicht, dass die Bundesbürger in diesem Winter in ihren Wohnungen frieren müssen. Die Gasspeicher seien im Moment zu 98,88 Prozent gefüllt, und die Bürger hätten im Oktober und in den ersten Novemberwochen viel gespart, lobt Müller in der ARD-Sendung “Maischberger”.

In den Privathaushalten sei der Energieverbrauch um 17 Prozent gesunken, in der Industrie gar um 25 Prozent. “Unsere Gasspeicher verzeichnen einen historischen Höchststand. Das hilft uns für private Kunden und für die Industrie”, so Müller. Hätte Deutschland keinen Gaszufluss mehr, käme man die nächsten zweieinhalb Monate über die Runden. Deutschland beziehe Gas aber vor allem aus Norwegen und Belgien, und zu Weihnachten kämen drei Flüssiggasterminals hinzu.

Würden die Temperaturen über längere Zeit auf unter minus zwölf Grad sinken, könnte der Füllstand der Speicher auf unter 70 Prozent fallen. Doch dann seien nach europäischem Recht private Haushalte, Krankenhäuser oder Polizeistationen besonders zu schützen. “Wenn es zu einer Gasmangellage käme, wären viele andere Einsparpotenziale zuerst zu heben”, so Müller. “Momentan gibt es kein Szenario, wo wir davon ausgehen, dass wir an die privaten Haushalte ranmüssen.” Für Müller gilt allerdings trotzdem: “Der Anreiz zu sparen muss auch weiter erhalten bleiben.”

Deutschland habe eine sehr, sehr gute Stromversorgung, betont Müller zudem. Deshalb geht er nicht von Blackouts in diesem Winter aus. “Es gab im Sommer einen Stresstest, da waren fünf Annahmen drin, die strittig waren. Bei vier davon hat sich die Situation besser entwickelt”, berichtet der Netzagentur-Chef. “Es gibt mehr Kohlekraftwerke, wir haben keine Probleme mit Gaskraftwerken, die bisher verkauften Heizlüfter sind nicht angeschlossen worden, und auch das Niedrigwasser ist keine Gefahr mehr.” Ein Problem bleibe aber: die Situation der Atomkraftwerke in Frankreich. “Das müssen wir im Blick behalten.”

Allerdings seien begrenzte Stromabschaltungen möglich, auf die man sich jedoch vorbereiten könne. “Die Bundesregierung hat alles Nötige an den Start gebracht, selbst die Atomkraftwerke laufen bis April weiter”, sagt Müller. Dennoch rät er den Menschen in Deutschland, für den äußersten Notfall wenigstens ein paar Lebensmittelvorräte anzulegen.

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