Samstag, 04.Mai 2024 | 09:01

Werbung für mehr Vorsorge gegen Darmkrebs

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Vertreter von Krankenkassen, Mediziner und Politiker haben anlässlich des Aktionsmonates Darmkrebs zur Nutzung von Vorsorgeuntersuchungen aufgerufen. Gezielte Aufklärung und Vorsorgemaßnahmen hätten maßgeblich dazu beigetragen, dass in den vergangenen 20 Jahren in Deutschland die Zahl der Darmkrebs-Erkrankungen abgenommen habe. Durch Früherkennung sei auch die Sterberate rückläufig, hieß es bei einem Treffen am Mittwoch in Schwerin.

“Wir alle können dazu beitragen, die Darmkrebsrate weiter zu senken”, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsstaatssekretärin Sylvia Grimm und appellierte, die Vorsorgeangebote auch wahrzunehmen. Krebs nehme mit 230.000 Todesfällen pro Jahr nach den Herz-Kreislaufkrankheiten den zweiten Platz in der Rangfolge der Todesursachen in Deutschland ein. Darmkrebs zähle dabei zu den häufigsten Krebsarten. 

Nach Angaben der Krebsgesellschaft MV leben in Mecklenburg-Vorpommern aktuell etwa 7550 Menschen mit der Diagnose Darmkrebs, jedes Jahr kämen rund 1200 Neuerkrankungen hinzu. Durch Früherkennung könnten viele Fälle verhindert oder in einem frühen Stadium behandelt werden. “Bei der Darmspiegelung können Darmkrebsvorstufen wie Polypen erkannt und entfernt werden, bevor sie sich zu bösartigen Tumoren entwickeln”, erklärte Prof. Christian Junghanß, Vorsitzender der Krebsgesellschaft MV. Seit Einführung der Vorsorgekoloskopie im Jahr 2002 hätten bundesweit 306.000 Menschen vor Darmkrebs bewahrt und 145.000 Betroffene durch eine frühe Krebsdiagnose geheilt werden können. Anspruch darauf haben Männer ab dem 50. und Frauen ab dem 55. Lebensjahr. Doch würden diese das Angebot noch zu wenig nutzen, beklagte Junghanß.

Grimm würdigte das Engagement der Fachärzteschaft, die mit dem März als Aktionsmonat Darmkrebs die öffentliche Aufmerksamkeit auf diese Krankheit und die Möglichkeiten der Vorsorge lenkten. Das Gesundheitsministerium fördere die Krebsberatungsstellen im Land im laufenden Jahr mit 191.000 Euro. Es gebe mit Rostock, Greifswald und Parchim drei feste Standorte, an denen Krebspatienten und ihre Angehörigen beraten werden. In sieben weiteren Städten gebe es Außenstellen.

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