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Lauterbach über Pandemie-Lage: Lautstarker Protest

Beim Auftakt der 17. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in Rostock ist die Corona-Pandemie das beherrschende Thema gewesen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) war zu Gast, um den 300 Gästen im Konferenzsaal und mehreren Hundert Online-Beobachtern seine Einschätzung zur Corona-Lage zu schildern. Zuvor musste er sich vor dem Tagungshotel lautstarken Protest von rund 300 Demonstranten anhören. Sie demonstrierten gegen die Corona-Politik der Bundesregierung oder gegen vermeintliche Impfzwänge.

Im Konferenzsaal wandte sich Lauterbach an die Menschen vor dem Hotel. Diese demonstrierten gegen die Impfungen, die jeden Tag Menschenleben retteten und gegen einen Staat und ein Gesundheitssystem, das diese Impfungen erst möglich mache, sagte Lauterbach. Der SPD-Politiker bekannte sich klar zum Demonstrationsrecht, wandte sich aber gegen wiederkehrende Aufrufe zur Gewalt.

In seiner Lageeinschätzung sagte Lauterbach, dass sich Deutschland in einer schwierigen Übergangsphase der Corona-Pandemie befinde. Es gebe aktuell die vom Omikron-Subtyp BA.5 ausgelöste Sommerwelle und das Land habe möglicherweise deutlich höhere Fallzahlen zu erwarten. Deshalb empfahl er älteren Menschen oder solchen mit Vorerkrankungen eine rasche Booster-Impfung. Sie sollten nicht auf neue Impfstoffe warten, sagte Lauterbach. Es dürfe nicht passieren, dass die Betroffenen in Erwartung eines neuen Impfstoffes eventuell sogar schwer erkrankten.

Mit Blick auf den Sommer legte Lauterbach eine To-do-Liste für den Umgang mit der Pandemie vor. „Wir können uns nicht noch mal einen Herbst leisten, wo wir so vorbereitet sind wie im letzten Herbst“, betonte er. So werde derzeit an Impfkonzepten gearbeitet. Es gebe einen engen Austausch mit den Herstellerfirmen über neue Impfstoffe. „Wir erwarten diese Impfungen Ende August, wahrscheinlich eher Mitte September“, kündigte er an.

Gleichzeitig müsse der Datenaustausch schneller ablaufen als bisher. Es könne nicht sein, dass Krankenhausdaten etwa zur Bettenbelegung oder Personalversorgung erst mit langem Verzug bekannt seien. Im September, spätestens Oktober, werde ein System zur Verfügung stehen, in dem solche Informationen tagesgenau digital mitgeteilt würden.

Ausdrücklich lobte Lauterbach das Konzept der Konferenz, die sich mit ihrer Themenwahl als nationale Tagung auszeichne. So wurde am Donnerstag der unter anderem vom MV-Netzwerk BioCon Valley erarbeitete „Masterplan Gesundheitswirtschaft 2030“ an Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) übergeben. Mit diesem soll der Gesundheitssektor in den kommenden Jahren als Schlüsselbranche des Landes weiterentwickelt werden.

„Der Masterplan ist kein starrer Plan, nach dem in jedem Jahr bestimmte Vorgaben zu erfüllen sind“, sagte die Regierungschefin. Jede neue Idee sei gefragt und könne nach einer Diskussion aufgenommen werden, wenn sie praktikabel sei und den Menschen nutze.

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