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Werders Traum von Europa lebt: Schlimme Bilder in Leipzig, FC Bayern ballert Frust weg

Nach dem Debakel in der Vorsaison lässt sich der FC Bayern kein zweites Mal vom 1. FC Heidenheim überrumpeln. Dessen Abstiegskonkurrent Holstein Kiel überrascht in Leipzig und der SC Freiburg profitiert von einem späten Tor des VfL Wolfsburg beim 1. FSV Mainz 05.

1. FC Heidenheim – FC Bayern München 0:4 (0:3)

Drei Tage nach dem bitteren Viertelfinal-Aus in der Champions League hat der FC Bayern sein ultimatives Kontrastprogramm auf der Ostalb meisterlich erledigt. Ein gut aufgelegter Rekordmeister gewann beim 1. FC Heidenheim klar mit 4:0 (3:0) und befindet sich weiter klar auf Titelkurs. Zumindest bis Sonntag bauten die Münchner ihren Vorsprung auf Verfolger Bayer Leverkusen, der beim FC St. Pauli spielt, auf komfortable neun Punkte aus.

Harry Kane brachte die Bayern in der 13. Minute in Führung. Für den Torjäger war es bereits der 24. Ligatreffer. Konrad Laimer (19.) und Kingsley Coman (36.) sorgten schon vor der Pause für klare Verhältnisse. Joshua Kimmich (56.) erhöhte nach dem Wechsel. Für die Bayern, die in der vergangenen Saison beim FCH noch 2:3 verloren hatten, geht es am Samstag gegen Mainz weiter. Ein schwacher FCH, der im Abstiegskampf nach der dritten Niederlage in Folge weiter kräftig zittern muss, ist schon am Freitag im Derby in Stuttgart gefordert.

„Wir haben Bock zu kämpfen und Gründe, motiviert zu sein“, hatte Bayern-Trainer Vincent Kompany vor der Partie betont. Kane, der immer noch auf den ersten Titel seiner Karriere wartet, zeigte dies früh. Nach verhaltenem Beginn der Bayern zog der Engländer von der Strafraumgrenze trocken ab und ließ Torhüter Kevin Müller keine Chance. Auch Laimer blieb nach schöner Vorarbeit von Serge Gnabry eiskalt.

Die Bayern waren nun klar am Drücker. Kane hätte frühzeitig für klare Verhältnisse sorgen können, völlig freistehend köpfte er jedoch vorbei (22.). Zudem vergab Michael Olise das 3:0 (29.). Der FCH, der auf Torjäger Budu Siwsiwadse und Mathias Honsak verzichten musste, kam so zumindest kurz ins Spiel. Adrian Beck verfehlte nur um Zentimeter, ehe im Gegenzug Coman zuschlug. Die FCH-Defensive machte es dem Bayern-Star dabei sehr leicht. Nach dem Wechsel blieben die Münchner dominant, ließen Ball und Gegner geschickt laufen. FCH-Keeper Müller rettete sein Team einige Male.

Rasenballsport Leipzig – Holstein Kiel 1:1 (0:1)

Rasenballsport Leipzig hat im Kampf um die erneute Champions-League-Qualifikation gepatzt. Gegen Schlusslicht Holstein Kiel kamen die Sachsen nach einer schwachen ersten Halbzeit nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus und verpassten die Chance, ihre Ausgangslage vor dem anspruchsvollen Saisonendspurt zu verbessern. Nach zuletzt zwei Siegen gab RB zudem unter Interimstrainer Zsolt Löw erstmals Punkte in der Liga ab.

Holstein wartet nun seit sechs Spielen auf einen Sieg, darf den Punktgewinn beim Champions-League-Anwärter im Kampf um den Klassenerhalt aber als Erfolg werten. Der Relegationsplatz bleibt in Reichweite. Shuto Machino (44.) hatte Kiel in Führung gebracht, Benjamin Sesko (74., Foulelfmeter) traf für Leipzig.

Torjäger Sesko (4.) hatte die frühe Führung auf dem Fuß, zielte nach einer scharfen Hereingabe aber knapp am kurzen Pfosten vorbei. Dass RB-Torhüter Peter Gulacsi gegen den Außenseiter höchst aufmerksam sein musste, stellte Steven Skrzybski (7.) sicher: Kiels Angreifer antizipierte einen Fehlpass am Mittelkreis und wagte aus rund 40 Metern einen Versuch, den der weit aufgerückte Gulacsi mit Mühe parierte.

Der Schreck wirkte bei Leipzig spürbar nach. Der anfängliche Schwung ging vollends verloren, das Aufbauspiel krankte an vielen Ungenauigkeiten und fehlenden Ideen. Das Fehlen von Xavi Simons war unübersehbar. Holstein witterte seine Chance und kam über Konter zu vereinzelten Vorstößen. Kurz vor der Pause schloss Machino einen der Angriffe erfolgreich ab. Die Leipziger Fans schickten ihre Mannschaft mit Pfiffen in die Kabine.

Mitte der zweiten Halbzeit herrschte im Stadion plötzlich minutenlang gebannte Stille. Bei einer Rettungsaktion prallte Gulacsi mit Kiels David Zec heftig zusammen, beide blieben zunächst benommen liegen. Mehrere Mediziner kümmerten sich um Gulacsi, der auf einer Trage in die Kabine gebracht wurde. Als der ungarische Nationalkeeper den Arm hob, brandete Applaus aus, die Fans riefen seinen Namen. Auch Zec musste ausgewechselt werden.

Wenig später sorgte Sesko für den Ausgleich. Zuvor hatte Holstein-Torwart Thomas Dähne Loïs Openda zu Fall gebracht. Der Belgier traf drei Minuten später selbst, stand dabei allerdings klar im Abseits.

1. FSV Mainz 05 – VfL Wolfsburg 2:2 (2:1)

Der Traum von der Champions League rückt für den FSV Mainz 05 in immer weitere Ferne. Die Rheinhessen kamen gegen den kriselnden VfL Wolfsburg nicht über ein 2:2 (2:1) hinaus und müssen nach dem fünften Spiel in Serie ohne Sieg sogar komplett ums internationale Geschäft zittern. Das Restprogramm hat es mit unter anderem Bayern und Leverkusen in sich. Der VfL konnte derweil seine Talfahrt nach vier Niederlagen zumindest etwas abbremsen, dennoch dürfte die Luft für Trainer Ralph Hasenhüttl immer dünner werden. Nach nur zwei Punkten aus den vergangenen sechs Partien ist auch das letzte Fünkchen Hoffnung auf Europa erloschen.

Maximilian Arnold (3.) hatte früh für die Führung gesorgt, doch Jae-sung Lee (37.) und Dominik Kohr (40.) drehten mit einem Doppelschlag zwischenzeitlich die Partie. Denis Vavro (89.) gelang spät der Endstand. Die Mainzer stellten mit dem elften ungeschlagenen Heimspiel in Serie den Vereinsrekord ein.

Vor 31.500 Zuschauern wieder von Beginn an mithelfen konnte der zuletzt krank fehlende Kapitän Jonathan Burkardt, auch Nadiem Amiri kehrte nach seiner Gelbsperre in die Startelf zurück. Doch trotz der beiden deutschen Nationalspieler musste Mainz früh einen Schock verdauen, Arnold traf nach 130 Sekunden mit einem Linksschuss aus knapp 30 Metern. Chancen für eine schnelle Antwort waren da: Doch erst scheiterte Nelson Weiper mit einem Lupfer an Kamil Grabara (6.), Amiris Distanzschuss ging knapp drüber (10.). Generell leisteten sich die Mainzer aber zu viele leichte Fehler, luden die Niedersachsen immer wieder zum Umschalten ein.

Der umtriebige Mohamed Amoura scheiterte erst allein vor Robin Zentner (18.), dann packte der Schlussmann gegen Arnold eine Glanzparade aus (30.). Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit bekam Mainz mehr Sicherheit ins Spiel. Lee vollstreckte nach tollem Steckpass von Weiper platziert ins lange Eck, dann stocherte Kohr den Ball nach einer Ecke ins Tor. Kevin Paredes ließ kurz vor der Pause die Riesenchance zum Ausgleich liegen (44.).

Nach dem Wechsel rissen die Wolfsburger das Spiel etwas mehr an sich. Erst parierte Zentner gegen den durchgebrochenen Amoura (54.), dann schoss der Angreifer allein vor dem Tor vorbei (61.). Mainz lauerte aus einer kompakten Defensive auf Konter und ließ in der Schlussphase beste Chancen liegen, nach einem weiten Einwurf stocherte Moritz Jenz den Ball an den Pfosten (60.).

SC Freiburg – TSG Hoffenheim 3:2 (2:2)

Der SC Freiburg hält nach einem spektakulären Baden-Duell seinen Kurs Richtung Europacup. Die Breisgauer machten ihrem Trainer Julian Schuster ein nachträgliches Geschenk zum 40. Geburtstag und gewannen 3:2 (2:2) gegen die krisengeplagte TSG Hoffenheim. Doppelpacker Lucas Höler (28./57.) und der Japaner Ritsu Doan (36.) trafen für die Freiburger gegen ihren Lieblingsgegner der vergangenen Jahre. In den zurückliegenden sieben Begegnungen holte der Sport-Club fünf Siege und zwei Unentschieden gegen die TSG. Die Tore von Marius Bülter (45.+2) und Andrej Kramaric (45.+5) waren zu wenig für die Hoffenheimer. Trotz der Niederlage haben die Kraichgauer mit Blick auf die Abstiegsränge noch ein ordentliches Punktepolster.

Vor der Partie herrschte zum wiederholten Mal in der laufenden Saison gewaltige Unruhe bei den Hoffenheimern. Grund sind anhaltende Spekulationen über eine Ablösung von Trainer Christian Ilzer nach Saisonende. Neben den Gerüchten um Ilzer ging es im Kraichgau zuletzt auch um die Zusammenarbeit mit Spielberater Roger Wittmann. Der Klub möchte sich vom großen Einfluss des Vertrauten von Gesellschafter Dietmar Hopp befreien. Trotz der Störgeräusche starteten die Gäste stark. Stürmerstar Kramaric vergab die ersten Gelegenheiten für die TSG (4. und 8.) vor rund 34.000 Zuschauern.

Die Freiburger mussten Anlaufprobleme überwinden. In der 19. Minute hatte Johan Manzambi dennoch die SC-Führung auf dem Fuß. Der erst 19 Jahre alte Schweizer, der beim Erfolg zuletzt bei Borussia Mönchengladbach (2:1) den Siegtreffer erzielt hatte, traf bei seinem Startelf-Debüt nach einem Sololauf den Pfosten. Die Hoffenheimer blieben dennoch gut im Spiel. In der 24. Minute war es erneut Kramaric, der für Gefahr vor dem Kasten des Freiburger Ersatztorwarts Florian Müller sorgte.

Besser machte es Höler auf der Gegenseite nach starker Vorarbeit von Doan und Manzambi. Schuster, der am vergangenen Dienstag seinen runden Geburtstag feierte, bejubelte den Treffer ausgelassen an der Seitenlinie. Der umworbene Doan legte mit seinem neunten Saisontor kurz darauf nach. In der 44. Minute hätte Lukas Kübler fast noch ein drittes SC-Tor folgen lassen.

Stattdessen waren die Hoffenheimer zweimal in der Nachspielzeit der ersten Hälfte erfolgreich. Zunächst verkürzte Bülter, dann traf Kramaric zum elften Mal in dieser Spielzeit. Zu Beginn des zweiten Durchgangs erarbeiteten sich beide Teams Chancen. Nach Vorarbeit von Doan und Vincenzo Grifo schnürte Höler seinen Doppelpack. Die Hoffenheimer waren kaum geschockt und drängten auf den Ausgleich – vergeblich.

Werder Bremen – VfL Bochum 1:0 (0:0)

Siegesserie fortgesetzt, Europa ins Visier genommen: Werder Bremen hat den vierten Erfolg hintereinander gefeiert. Durch das 1:0 (0:0) gegen den VfL Bochum nach einer lange zähen Partie wird der Bremer Traum von der Rückkehr ins internationale Geschäft immer realistischer. Mitchell Weiser (81.) sorgte mit seinem späten Treffer für den 13. Bremer Saisonsieg. Die Bochumer, bei denen kurz vor Schluss Ibrahima Sissoko (86.) mit Gelb-Rot vom Platz flog, hingegen mussten ihre vierte Niederlage in Folge hinnehmen und verpassten einen Befreiungsschlag im Fernduell um den Relegationsplatz mit dem 1. FC Heidenheim.

Die Ansagen waren bei Werder nach den drei Siegen zuletzt forscher geworden. Wie ein Europapokal-Kandidat präsentierten sich die Bremer zu Beginn aber nur bedingt. Marvin Ducksch ließ Bernardos Fehler aus guter Position ungenutzt (5.), Amos Pieper verpasste per Kopf (9.) und auf der Gegenseite durfte auch der Außenseiter aus Bochum ein paar Halbchancen verbuchen.

Der VfL hatte in der ersten Hälfte sogar mehr Ballbesitz und riss das Spiel an sich. Werder-Kapitän Marco Friedl, dessen Vertrag die Bremer unter der Woche verlängert hatten, musste mehrfach eingreifen. So richtig gefährlich wurde es in einer einschläfernden ersten Hälfte bezeichnenderweise aber nur durch einen Abwehrfehler: Friedl spielte einen fürchterlichen Rückpass und versenkte den Ball beinahe im eigenen Tor (10.).

Bochum-Trainer Dieter Hecking, der kürzlich den Relegationsrang als letztes realistisches Ziel ausgerufen hatte, sah auch zu Beginn der zweiten Hälfte einen ordentlichen Auftritt seines Teams, auch wenn der VfL kurz zittern musste. Nach langer VAR-Überprüfung wurde Duckschs vermeintlichem Führungstreffer (55.) wegen Abseits die Anerkennung verweigert.

Es blieb ein Duell auf Augenhöhe – und auf überschaubarem Niveau. Bis zur 70 Minute mussten die Fans auf die nächste Chance warten. Der eingewechselte Justin Njinmah schoss Bochum-Keeper Timo Horn aus kurzer Distanz in die Arme. Werder erhöhte im Anschluss den Druck, nach Weisers Treffer war Bremen obenauf.

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