Die Messerangreiferin vom Hamburger Hauptbahnhof soll sich einem Medienbericht zufolge bis kurz vor der Tat in psychischer Behandlung befunden haben. Erst einen Tag vor der Attacke soll sie aus der Psychiatrie entlassen worden sein, wie die „Bild“ erfahren haben will. Demnach war die gebürtige Braunschweigerin bis 22. Mai in einer Fachklinik in Bremerhaven untergebracht.
Einen Tag später geschah dann am Abend die Tat. Zwischen Gleis 13 und 14 stach die Frau mit einem Messer offenbar wahllos auf um sie herumstehende Menschen ein, wie die Polizei mitteilte. Zuvor habe sie bereits auf dem Südsteg des Hauptbahnhofes mit dem Messer hantiert. 18 Menschen wurden bei dem Angriff verletzt.
Die Tat soll den weiteren Angaben zufolge keinen politisch motivierten Hintergrund haben. „Vielmehr bestehen inzwischen sehr konkrete Hinweise auf eine psychische Erkrankung der Tatverdächtigen“, teilte die Polizei mit.
Ein Haftrichter hat inzwischen die Unterbringung der 39 Jahre alten Verdächtigen angeordnet. Der Unterbringungsbefehl laute auf versuchten Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in 15 Fällen, teilte die Polizei mit.
Nach den Informationen der „Bild“ soll die Frau bereits im Februar am Hamburger Flughafen ein sechs Jahre altes Mädchen angegriffen haben. Deswegen laufe ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung gegen sie. Einen weiteren Vorfall soll es im psychiatrischen Hamburger Krankenhaus Ochsenzoll gegeben haben: Auf der Station, wo sie im März 2025 untergebracht war, soll sie ebenfalls eine Körperverletzung begangen haben.
Nach dem Messerangriff sind indes einige Verletzte nach Worten von Bürgermeister Peter Tschentscher aus Kliniken entlassen worden. Das schrieb der SPD-Politiker auf X. Eine genaue Zahl, wie viele Menschen wieder nach Hause konnten, nannte Tschentscher zunächst nicht.
Schon am Mittag konnten die Ermittler mit Blick auf die vier lebensgefährlich Verletzten Entwarnung geben. Der Gesundheitszustand der drei Frauen im Alter von 24, 52 und 85 Jahren sowie des 24 Jahre alten Mannes habe sich mittlerweile stabilisiert, teilte die Polizei mit. Bei der Attacke wurden zudem sieben Menschen schwer und weitere sieben Menschen leicht verletzt.
Indes wurde die Herkunft der Täterin, die laut Polizei keinen Wohnsitz hat, bestätigt. Ein Sprecher des niedersächsischen Innenministeriums sagte: „Ich kann bestätigen, dass die Tatverdächtige offenbar gebürtig aus Niedersachsen ist.“