Nationalstürmer Deniz Undav will seinen Teamkollegen Nick Woltemade vom VfB Stuttgart dabei unterstützen, sich vom viel beachteten Poker um einen möglichen Wechsel nach München nicht zu sehr beeinflussen zu lassen. „Wir alle wollen ihm helfen, damit er im Kopf klar bleiben kann“, sagte Undav dem „Kicker“. „Es ist doch völlig nachvollziehbar, dass es einen Spieler beschäftigt, wenn der FC Bayern ruft.“
Woltemade würde gern zum deutschen Fußball-Rekordmeister wechseln. Der VfB, bei dem er noch einen Vertrag bis 2028 besitzt, zeigte bislang aber kein Interesse daran, den Angreifer ziehen zu lassen, und ließ die Bayern abblitzen. Vergangene Woche absolvierten die Stuttgarter ihr Trainingslager in Rottach-Egern am Tegernsee – rund eine Autostunde von München entfernt. Woltemade trat professionell auf, wirkte von dem Thema aber durchaus angefasst.
Er habe ihm vor dem Camp geraten, „er solle nicht so viel lesen, nicht nach links und rechts schauen, sich auch nicht damit beschäftigen, ob ihn die Fans noch mögen“, sagte Undav über Woltemade. „Er soll sich einfach keine großen Gedanken machen und Gas geben.“ Sonst höre er womöglich nicht mehr damit auf und falle „vielleicht irgendwann in ein Loch“, meinte Undav. „Er darf nie vergessen, dass wir hinter ihm stehen, auch wenn er den Verein verlassen sollte, und dass wir ihn jetzt nicht weniger brauchen, als bisher und künftig.“
Undav: „Ich liebe den VfB“
Er selbst mache sich „keinerlei Gedanken zu wechseln“, beteuerte Undav. „Ich schwöre, ich habe diese Gedanken nicht, null. Ich liebe den VfB, ich identifiziere mich voll mit dem Verein, mit den Fans. Ich liebe es, hier zu sein und einen geilen Fußball zu spielen“, sagte der 29-Jährige. „Was die Zukunft bringt, weiß man nie. Aber ich weiß, dass ich glücklich bin. Und wenn ich glücklich bin, ist es schwer, mich irgendwo wegzubekommen.“
In der Liga kam Undav vergangene Saison auf neun Tore und drei Vorlagen. Nach der EM war er verspätet in die Vorbereitung eingestiegen, im November wurde er von einer Oberschenkelverletzung ausgebremst. „Das war meine erste Saison mit drei Assists. Für meine Verhältnisse war das schwach“, sagte der Offensivmann selbstkritisch. In der neuen Spielzeit wolle er „unbedingt wieder zweistellig treffen und mehr, viel mehr Assists haben“.