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Auf diese Änderungen müssen sich Bundesliga-Fans einstellen

Überstunden, Durchsagen, Ref-Cam: Die Fans müssen sich in der kommenden Bundesliga-Saison auf einige Neuerungen einstellen. Kurz vor den ersten Pflichtspielen der Topklubs am kommenden Wochenende im DFB-Pokal haben die Schiedsrichter-Bosse des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und die Verantwortlichen der Deutschen Fußball Liga (DFL) die „Reformen“ präsentiert.

Vor allem zu den teilweise extrem langen Nachspielzeiten, die an den ersten beiden Spieltagen in der 2. Liga bereits für Diskussionen gesorgt haben, musste Schiedsrichter-Chef Knut Kircher Stellung beziehen. Laut des Geschäftsführers der Schiri-GmbH wurden in der laufenden Saison bisher 5:17 Minuten im Schnitt pro Halbzeit jeder Partie nachgespielt, in der vergangenen Spielzeit waren es durchschnittlich 4:26 Minuten. „Es ist also gar nicht so exorbitant viel mehr, aber es gibt eben eine Range bis hin zu elf, zwölf Minuten“, sagte Kircher in Frankfurt am Main.

Für Tore und Auswechsel-Slots werden jeweils 30 Sekunden nachgespielt. Dazu gibt es eine Echtzeit-Erfassung von Verletzungsunterbrechungen, VAR-Checks und äußeren Einflüssen wie beispielsweise Pyro oder Gewitter. Der zweite Videoassistent protokolliert alle Vorkommnisse und gibt die Infos an den Schiedsrichter weiter, der letztlich über die Nachspielzeit entscheidet.

Halbautomatische Abseitserkennung

Die DFL begrüßt die größere Genauigkeit bei der Nachspielzeit. „Es gab den Kritikpunkt und das Empfinden der Klubs, dass es nicht einheitlich angewendet wird“, sagte DFL-Direktor Ansgar Schwenken: „Da wollten wir nachschärfen, um eine höhere Verlässlichkeit für die Klubs zu schaffen.“

Kircher rechnet damit, dass sich die Netto-Spielzeit „wahrscheinlich ein Stück weit“ erhöhen wird. In der vergangenen Saison lag die Netto-Spielzeit in der Bundesliga bei knapp 60 Minuten. „Die Erhöhung der Netto-Spielzeit ist aber nicht das erste Ansinnen“, bekräftigte Kircher: „In erster Linie geht es um Nachvollziehbarkeit, Transparenz und Berechenbarkeit.“

Als weitere Neuerung neben der halbautomatischen Abseitserkennung, flächendeckenden Schiedsrichter-Durchsagen nach VAR-Entscheidungen, dem Handshake-Dialog vor der Partie sowie dem verstärkten Einsatz der Referee-Kamera soll es regionale Treffen zwischen den Schiedsrichtern sowie den Trainern der ersten beiden Ligen geben. Die ersten fünf Treffen sind für den 6. Oktober geplant. Laut Kircher sollen die Treffen „Workshop-Charakter“ haben: „Wir erhoffen uns mehr Verständnis innerhalb der Fußball-Bubble.“

Für die halbautomatische Abseitserkennung kommen elf zusätzliche Kameras in den Stadien zum Einsatz. „Das ist eine deutliche Vereinfachung für die Schiedsrichter und die Assistenten. Ein Zentimeter Abseits ist halt Abseits“, sagte Schwenken. Wie hoch die zusätzlichen Kosten der wesentlich schnelleren Technik für die Vereine sind, wollte Schwenken nicht preisgeben: „Es ist tragbar für die Klubs, sie haben zugestimmt.“

Durchsagen und „Handshake-Dialog“

Die flächendeckenden Schiedsrichter-Durchsagen wird es ab dem ersten Spieltag in der Bundesliga geben, aus organisatorischen Gründen zieht die 2. Liga erst ab dem neunten Spieltag nach.

Beim sogenannten Handshake-Dialog, 70 Minuten vor dem Anpfiff mit Kapitänen und Trainern in der Kabine, soll es laut Kircher einen „kurzen Austausch“ geben: „Es geht darum, gewisse Erwartungshaltungen und offene Fragen zu klären.“ Die Schiri-Kamera soll bei 20 bis 50 Spielen in den ersten beiden Ligen zum Einsatz kommen.

Mit Blick auf die „Tätigkeit“ der Balljungen gibt es keine feste Regelung. „Wir haben die Empfehlung ausgesprochen, die Bälle auf feste Positionen zu legen – aber das kommt nicht in die Statuten, das liegt weiter im Ermessen der Klubs“, sagte Schwenken.

Auf Gleichberechtigung müssen die Frauen in ihrer Bundesliga übrigens weiter warten. Die Einführung der technischen Systeme wurde wegen der hohen Kosten vom DFB abgelehnt, im Zuge der weiteren Professionalisierung soll das Thema aber erneut aufgegriffen werden.

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