Die Anmeldezahlen von Prostituierten in Mecklenburg-Vorpommern sind nach Auskunft des Justizministeriums relativ stabil. Im vergangenen Jahr registrierten sich den Angaben zufolge 72 Sexarbeiter und Sexarbeiterinnen bei den Behörden, dieses Jahr waren es bis Ende Juni 40. Im Jahr 2022 sind demnach 90 Anmeldungen registriert worden, im Jahr darauf 96.
Allerdings geht laut einem Ministeriumssprecher aus den Zahlen nicht hervor, wie viele Prostituierte tatsächlich in Mecklenburg-Vorpommern arbeiten. „Sexarbeitende sind überwiegend nur für einen kurzen Zeitraum in einer Stadt tätig und wechseln meist in einem einwöchigen Turnus die Arbeitsorte“, erklärt er. Sie meldeten sich dort an oder verlängerten ihre Anmeldung, wo es ihnen zeitlich und organisatorisch am besten passe.
Seit Mitte 2017 müssen sich Sexarbeiter bei den Behörden anmelden. Die höchste Zahl von Anmeldungen in einem Jahr gab es dem Ministerium zufolge 2018 mit 164. Abmelden müssen sie sich demnach nicht. Die Anmeldung muss allerdings abhängig vom Alter nach einem oder zwei Jahren verlängert werden.
Konkurrenz- und Preisdruck auf dem Sexmarkt
Spätestens seit der Pandemie habe sich das Sexgewerbe verändert, berichtet der Ministeriumssprecher. Die Kaufkraft der Sexkunden sei gesunken und somit die Einnahmen der Sexarbeitenden. „Es gibt einen höheren Konkurrenz- und Preisdruck.“ Einige Modellwohnungen und Bordelle mussten demnach schließen.
Seit Einführung des Prostitutionsgesetzes 2002 ist Prostitution in Deutschland nicht mehr sittenwidrig, sondern gilt als normales Gewerbe.