Am Donnerstagabend hat Güstrow Abschied genommen von Fabian – dem Jungen, der Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Der Trauergottesdienst in der Pfarrkirche St. Marien war bis auf den letzten Platz gefüllt. Rund 550 Menschen saßen in der Kirche, weitere etwa 100 verfolgten die Zeremonie draußen auf einer Leinwand. Schon eine Stunde vor Beginn versammelten sich Menschen, zündeten Kerzen an, legten Plüschtiere nieder – ein stilles Zeichen der Anteilnahme.
Nicole Priems, die den Jungen über ihren Sohn kannte, sagte kurz vor Beginn: „Ich möchte Fabians Weg ehren.“ Auch eine ältere Frau aus Güstrow sprach von Zusammenhalt: „Der kleine Junge gehört zu uns.“
Pastor Jens-Peter Schulz richtete in seiner Predigt den Blick auf Fabians Leben – auf seine Zeit im Fußballverein, im Jugendklub, im Hort. „Nicht der Tod, sondern Gott hat das letzte Wort“, sagte Schulz. Er las Nachrichten vor, die aus ganz Deutschland eingegangen waren – voller Mitgefühl und Anteilnahme. „Ich habe versucht, den Menschen Hoffnung mitzugeben“, erklärte der Pastor.
Musikalisch wurde der Gottesdienst von Liedern wie „Stairway to Heaven“ und „Tears in Heaven“ begleitet – Klänge, die unter die Haut gingen.
Güstrows Bürgermeister Sascha Zimmermann sprach von einem Moment der Einheit: „Jedes Anzünden einer Kerze hat gezeigt, dass Güstrow zusammengehalten hat.“ Fabian lebe in den Erinnerungen weiter, sagte Zimmermann – und rief dazu auf, den Zusammenhalt in die Zukunft mitzunehmen.
Ein Abend voller Trauer, Würde und Gemeinschaft – Güstrow hat Abschied genommen, aber auch ein Zeichen gesetzt.
 
