In Mecklenburg-Vorpommern sorgt ein Antrag der FDP-Fraktion zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) in Kindertagesstätten für politische Spannungen. Bildungsministerin Simone Oldenburg (Die Linke) warf der FDP am 11. November 2025 vor, wesentliche Inhalte ihres Antrags aus einem bereits bestehenden Positionspapier des Bildungsministeriums übernommen zu haben – ohne Quellenangabe.
Der FDP-Antrag, der im Landtag eingebracht wurde, fordert den gezielten Einsatz von KI-gestützten Anwendungen in Kitas, etwa zur Sprachförderung oder zur Entlastung pädagogischer Fachkräfte bei Verwaltungsaufgaben. Oldenburg kritisierte, dass zentrale Formulierungen und Argumentationslinien nahezu wortgleich aus einem internen Papier des Ministeriums übernommen worden seien, das bereits im Sommer 2025 erarbeitet wurde.
„Das ist kein eigener Antrag, das ist ein Copy-and-Paste-Projekt“, sagte Oldenburg im Landtag. Die FDP wies den Vorwurf zurück. Fraktionschef René Domke erklärte, man habe sich an öffentlich zugänglichen Quellen orientiert und eigene Akzente gesetzt. Der Antrag sei ein Beitrag zur Debatte über digitale Bildung und frühkindliche Förderung.
Die Debatte wirft ein Schlaglicht auf die zunehmende Bedeutung von KI im Bildungsbereich – und auf die Frage, wie politische Impulse entstehen und kommuniziert werden. Ob der Antrag trotz der Vorwürfe weiter im Bildungsausschuss beraten wird, ist derzeit offen.
Hintergrund: Das Bildungsministerium arbeitet seit Monaten an einer Strategie zur digitalen Transformation in Kitas und Schulen. Erste Pilotprojekte mit KI-gestützten Sprachlern-Apps laufen bereits in mehreren Einrichtungen des Landes.