Von Parteienmüdigkeit kann vor dem Landtagswahljahr in Mecklenburg-Vorpommern keine Rede sein. Einige Parteien melden starke Mitgliederzuwächse. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) etwa verdreifachte seine Mitgliederzahl in Mecklenburg-Vorpommern nach eigenen Angaben in diesem Jahr. Die Zahl der Mitglieder sei von weniger als 200 zu Jahresbeginn auf jetzt 601 gestiegen, teilte der Co-Landesvorsitzende Peter Langer mit.
BSW will überall antreten
Nächstes Jahr wolle das BSW zur Landtagswahl antreten und in allen Wahlkreisen Direktkandidaten aufstellen, so Langer. Diese sollen im Januar bei Aufstellungsversammlungen bestimmt werden. Im März folge dann auf einem Landesparteitag die Listenaufstellung sowie ein Beschluss zum Wahlprogramm. „Die Erarbeitung läuft sehr intensiv in den verschiedenen Gremien.“ Bei der Bundestagswahl im Februar war das BSW knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Den Landesverband Mecklenburg-Vorpommern gibt es seit Dezember 2024, das BSW in Deutschland seit Anfang 2024.
AfD und Linke mit größtem Mitgliederplus
Die AfD wuchs dieses Jahr von rund 1.700 auf rund 2.700 Mitglieder, wie der Landesvorsitzende Leif-Erik Holm sagte. Damit sind die Rechtspopulisten in MV fast so mitgliederstark wie die SPD von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, die aktuell 2.820 Mitglieder meldet. Die Zahl sei dieses Jahr stabil geblieben, sagt SPD-Landesgeschäftsführer Steffen Wehner.
Die Linke vermeldet einen Mitgliederzuwachs von gut 1.100 Mitgliedern auf jetzt 3.478. Die Grünen haben nach Worten ihrer Landesvorsitzenden Katharina Horn aktuell 1.735 Mitglieder und damit etwas mehr als Anfang des Jahres, als 1.558 gemeldet worden waren. Die FDP meldet rund 700 Mitglieder und damit etwas weniger als zu Jahresbeginn.
Die mitgliederstärkste Partei in MV ist weiter die CDU mit 4.140 Mitgliedern. Allerdings verlor sie damit leicht seit Jahresbeginn, als die Union in MV nach eigenen Angaben noch 4.331 Mitglieder zählte.
Drei Parteien mit MP-Kandidat
SPD, CDU und AfD gehen zur Landtagswahl am 20. September 2026 jeweils mit einem Kandidaten für das Amt des Regierungschefs ins Rennen – Manuela Schwesig für die SPD, Daniel Peters für die CDU und Leif-Erik Holm für die AfD. Bei der jüngsten Sonntagsfrage aus dem September lag die AfD mit 38 Prozent vorn, die SPD bei 19 Prozent und die CDU bei 13 Prozent.