Kabel, Kupfer, Bohrmaschinen – Diebstähle von Baustellen in Mecklenburg-Vorpommern nehmen nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden aktuell zu. Zwar würden entsprechende Delikte statistisch nur für ganze Jahre erfasst, teilte das Landeskriminalamt (LKA) auf Anfrage mit. Im Vergleich zu 2024 werde aber aktuell ein leichter Anstieg entsprechender Delikte für 2025 erwartet.
Das LKA verweist auf Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik mit Neu-, Rohbauen und Baustellen als Tatorte. 466 entsprechende Diebstähle beziehungsweise Versuche wurden demnach 2024 registriert. Der Gesamtschaden wird mit mehr als 1,6 Millionen Euro angegeben. Im Jahr zuvor waren es demnach sogar mehr als 1,8 Millionen Euro bei rund 600 Fällen. Für 2022 sind fast 660 Fälle verzeichnet bei einem Gesamtschaden von rund 1,5 Millionen Euro.
Durchschnittliche Schadenshöhe je Fall gestiegen
Gestiegen ist den Angaben zufolge zuletzt die durchschnittliche Schadenshöhe je Fall – auf mehr als 3.800 Euro, der höchste Wert mindestens der vergangenen fünf Jahre.
Die Aufklärungsquote der Diebstähle von Baustellen ist laut LKA niedrig und liegt im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre bei etwas mehr als elf Prozent. „Häufig werden Diebstähle durch die Geschädigten erst spät realisiert“, schrieb ein LKA-Sprecher. Daher könnten häufig keine exakten Tatzeitpunkte genannt werden. Bei großem Verzug können auch mögliche Spuren verschwinden beziehungsweise unbrauchbar werden.
Probleme gerade für kleinere Firmen
Vom Bauverband hieß es, das Ausmaß der Diebstähle sei im Zuge steigender Preise für Baumaterialien gestiegen. Kleinere Firmen seien besonders betroffen, weil sie sich schlechter schützen könnten als große Firmen, erklärte Hauptgeschäftsführer Jörn-Christoph Jansen. „Die Überwachung von Baustellen kostet relativ viel Geld.“ Zudem könnten kleinere Firmen nicht von „jetzt auf gleich“ Ersatz beschaffen, was bei großen Firmen mitunter möglich ist.
Für den Schutz vor Baustellendiebstahl gebe es verschiedene Versicherungen. „Die Bauleistungsversicherung bietet einen gewissen Diebstahlschutz für fest eingebaute Materialien und kann durch Zusatzversicherungen erweitert werden. Auch das ist für kleinere Firmen relativ teuer.“