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Reaktionen auf verpasste Wahl: Entsetzen, Wut und Schadenfreude über Merz‘ Scheitern

Friedrich Merz wird vorerst nicht deutscher Bundeskanzler. Nach dem Scheitern im ersten Wahlgang ist die Überraschung groß. Einen solchen Vorgang hat es noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik gegeben. Während die Parteien im Bundestag zu klären haben, wie es nun weitergeht, gibt es verschiedenste Reaktionen auf den denkwürdigen Moment:

Marcel Fratzscher, Präsident DIW-Institut: „Die Wahlniederlage für Friedrich Merz bei der Wahl zum Bundeskanzler ist ein Novum in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und zeigt, wie tief gespalten der Bundestag ist. Die Wahlniederlage von Merz unterstreicht, wie weit Union und SPD politisch voneinander entfernt sind und dass der Koalitionsvertrag bei zahlreichen Abgeordneten auf tiefe Ablehnung stößt.“

Christian Dürr, Ex-Bundestagsabgeordneter der FDP: „Neben aller inhaltlichen Kritik am schwarz-roten Koalitionsvertrag: Eine instabile Regierung ohne eigene Mehrheit ist ein echtes Problem. Das Ergebnis war nicht einmal knapp. Unser Land braucht aber Klarheit über die Mehrheitsverhältnisse.“

Carlo Masala, Politikwissenschaftler: „An die Abweichler. Herzliche Glückwünsche zu Eurem absolut verantwortungslosem Handeln.“

Fabio de Masi, Ex-Bundestagsabgeordneter von Linkspartei und BSW: „Merz hat ja einen richtigen Lauf! Da scheinen ein paar Leute nochmal offene Rechnungen zu begleichen!“

Jana Puglierin, Senior Policy Fellow beim European Council on Foreign Relations: „Ganz Europa blickte heute nach Berlin in der Hoffnung, dass Deutschland sich wieder als Stabilitätsanker und pro-europäisches Kraftzentrum erweisen würde. Diese Hoffnung ist enttäuscht worden. Mit Folgen weit über unsere Grenzen hinaus.“

Katrin Göring-Eckardt, Grüne, Ex-Bundestags-Vizepräsidentin: „Das ist nicht gut. Auch wenn ich diesen Kanzler nicht will oder unterstütze. Kann nur alle warnen, sich über Chaos zu freuen.“

Jörg Krämer, Commerzbank-Chefvolkswirt: „Die Abstimmungspanne ruft in Erinnerung, dass sich eine künftige schwarz-rote Bundesregierung nur auf eine äußerst knappe Mehrheit stützen könnte. Das ist ein schwieriges Umfeld für wirtschaftspolitische Reformen. Wir erwarten weiter keinen echten Neustart in der Wirtschaftspolitik, der nach der langjährigen Erosion der Standortqualität notwendig wäre.“

Karl-Rudolf Korte, Politikwissenschaftler, beim TV-Sender Phoenix über Merz: „Die Startmöglichkeiten für ihn, mit vielleicht auch Zauber des Anfangs daherzukommen, die sind verpufft.“

Volker Beck, Ex-Bundestagsabgeordneter der Grünen: „Da wollen einige wohl die Republik brennen sehen. Das ist unverantwortlich. Wenn demokratische Abgeordnete den Ernst der Lage verkennen.“

Dietmar Bartsch, Bundestagsabgeordneter der Linken: „Was für ein Start! Peinlich. Merz hat geschafft, was niemand vor ihm erreicht hat.“

Alice Weidel, AfD-Parteichefin: „Das zeigt, auf welch schwachem Fundament die kleine Koalition aus Union und von den Bürgern abgewählter SPD gebaut ist.“

Jens Südekum, Professor für International Economics: „Dass Merz nun im ersten Wahlgang gescheitert ist, sendet ein verheerendes Signal in die Gesellschaft und in die Wirtschaft: Die Reihen sind nicht geschlossen. Auch in Zukunft muss mit Querschüssen gerechnet werden, wenn es um heikle Themen geht.“

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