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Saskia Esken tritt nicht zur Wiederwahl als SPD-Vorsitzende an

Die bisherige SPD-Chefin Saskia Esken will nicht erneut zur Wahl als Vorsitzende der Sozialdemokraten antreten. „Ich habe jetzt in den vergangenen sechs Jahren die große Freude und die große Ehre gehabt, die SPD als Parteivorsitzende zu führen“, so die 63-Jährige. Diese sei eine altehrwürdige und zugleich quicklebendige Partei. „Ich gebe jetzt mein Parteivorsitzendenamt auf und mache Platz für die Erneuerung.“

„Diese Kritik begleitet mich eigentlich, seit ich bekannt gegeben habe, für den Parteivorsitz zu kandidieren“, sagte Esken angesprochen auf die anhaltenden kritischen Kommentare zu ihrer Person. Die Kritik habe viel damit zu tun, dass sie als unerschrockene und angstfreie Linke den Mund aufmache, wenn es ungerecht zugehe im Land, so die bisherige Parteichefin. „Das passt vielleicht einigen nicht.“

„Mir geht es darum, dass die SPD nach dieser Wahlschlappe deutlich machen kann: Wir haben viele junge, neue Gesichter, die unsere Gesellschaft im Ganzen repräsentieren können“, so Esken. Der Entschluss sei „gereift“ und nicht an einem konkreten Zeitpunkt festzumachen, dieser habe sich über die letzten Tage und Wochen entwickelt. Ihr Mandat im Bundestag will die SPD-Politikerin behalten.

Bas könnte Esken nachfolgen

Bei der Vergabe der Kabinettsposten war die 63-Jährige leer ausgegangen. Im Nachgang der für die SPD enttäuschend verlaufenen Bundestagswahl hatte es deutliche Kritik an Esken gegeben. Bereits Ende April hatte der Landesvorstand ihres Heimatverbands Baden-Württemberg sie nicht mehr für den Bundesvorstand nominiert. An Esken scheiden sich in der SPD die Geister: Die einen schätzen sie als unverblümte und angstfreie Stimme des linken Flügels. Andere halten sie für unberechenbar und würden ihr am liebsten ein Talkshow-Verbot erteilen. Esken gilt als hart im Nehmen, ungemütlich und stur. Die Schwarzwälderin nimmt oft kein Blatt vor den Mund. Ihre berufliche Karriere erzählt die klassische SPD-Geschichte einer Aufsteigerin von der Paketbotin bis in den Bundestag.

Ihr Co-Vorsitzender Lars Klingbeil hatte bereits angekündigt, dass er an der Parteispitze der Sozialdemokraten weitermachen möchte. Allerdings muss auch er sich laustarker Kritik von der Basis stellen. Die SPD wählt Ende Juni eine neue Parteiführung. Wer dann als Nachfolgerin für Esken antritt, ist unklar. Die neue Arbeitsministerin Bärbel Bas hatte zuletzt bereits ihr Interesse bekundet. „Ich habe den Parteivorsitz nicht ausgeschlossen, aber bisher sind beide Vorsitzenden ja im Amt“, hatte die ehemalige Bundestagspräsidentin gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe erklärt.

Esken wurde 2019 erstmals zur Vorsitzenden der SPD gewählt. Zunächst übte sie das Amt als Doppelspitze mit dem früheren NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans aus. 2021 übernahm Klingbeil dessen Posten.

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