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Skandal wegen Infantino nach Kaffee-Pause bei FIFA-Kongress

Aus Protest gegen das Verhalten von FIFA-Präsident Gianni Infantino haben die europäischen Council-Delegierten das Podium beim Kongress des Fußball-Weltverbandes geschlossen verlassen. Die Funktionäre um UEFA-Präsident Aleksander Ceferin und DFB-Chef Bernd Neuendorf kehrten nach der Kaffee-Pause nicht auf die für sie reservierten Plätze hinter dem FIFA-Vorsitzenden zurück.

„Die Situation ist besorgniserregend. Wir erwarten nun von der FIFA, dass sie ihren Mitgliedern die Situation erklärt und sicherstellt, dass die Stimmen der Mitgliedsverbände in Zukunft gehört und respektiert werden“, sagte Norwegens Verbandschefin Lise Klaveness im Gespräch mit norwegischen Medien. Sie habe den Entschluss zum vorzeitigen Verlassen des Saals gemeinsam mit einigen europäischen Kollegen getroffen. Die UEFA wollte noch keinen Kommentar abgeben.

Erst mit über dreistündiger Verzögerung hatte der Kongress der 211 FIFA-Mitgliedsverbände begonnen, die wichtigste Versammlung der Fußballgemeinschaft wohlgemerkt. Vor dem offiziellen Startschuss rechtfertigte Infantino seine Reise in Trumps Schlepptau: Er habe „wichtige Gespräche mit führenden Politikern und Wirtschaftsvertretern“ geführt. „Ich hatte das Gefühl, dass ich dort sein musste, um Sie alle zu vertreten, um den Fußball zu vertreten“, sagte Infantino. Es habe aber „ein kleines Problem mit unserem Flug“ gegeben.

Zuvor hatte Infantino offizielle Termine geschwänzt und zu allem Überfluss auch noch den ursprünglich angedachten Kongress-Start verpasst. Die Sportschau berichtete, dass der FIFA-Chef zum geplanten Beginn erst in den brasilianischen Luftraum gelangt war. Demnach brachte ein Privatflieger von Qatar Airways den Boss des Weltverbandes nach einem Zwischenstopp zum Tanken in Nigeria nach Paraguay.

Infantinos Verhalten wirft Fragen auf

Hunderte Delegierte aus der ganzen Welt hatten sich teils bereits zu Wochenbeginn auf den Weg nach Südamerika gemacht. Sie alle, auch Neuendorf, harrten am Donnerstag lange aus. Von „unvorhergesehenen Umständen“ war intern die Rede. Das Magazin „Forbes“ schrieb von „einem Novum in der modernen Geschichte“.

An den Tagen zuvor hatte Infantino den US-Präsidenten auf dessen erster großer Auslandsreise begleitet – und dafür Kritik einstecken müssen. „Wir sind darüber sehr verwundert. Es ist wichtig, dass er an den Tagen anwesend ist, an denen wir anwesend sind. Dies ist der wichtigste Treffpunkt für uns“, sagte Norwegens Verbandschefin Lise Klaveness angesichts der Abwesenheit im Vorfeld des Kongresses.

Die 44-Jährige betonte, dass sie keine offiziellen Informationen über Infantinos Kalender erhalten habe. „Wenn er nicht da ist, ist das beunruhigend. Hier findet Demokratie statt“, sagte Klaveness: „Es ist eine Entwicklung, die es wert ist, einige Fragen zu stellen, nicht nur für die Presse, sondern auch für uns.“

Nach einem Besuch in Saudi-Arabien weilte Infantino am Mittwoch noch in Katar. Dort nahm er an einer Zeremonie mit Trump und dem katarischen Emir teil – und verpasste daher etwa ein Abendessen mit Paraguays Staatspräsident. Die Nähe zu Trump, der Gastgeber der Klub-WM im Sommer und von weiten Teilen der WM 2026 ist, scheint Infantino derzeit wichtiger zu sein.

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