Freitag, 19.April 2024 | 13:53

Union rückt dem FC Bayern mächtig auf die Pelle

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SC Freiburg – Eintracht Frankfurt 1:1 (0:1)

Eintracht Frankfurt hat drei Tage vor dem Spitzenspiel in München die Rolle als Bayern-Jäger Nummer eins eingebüßt. Das Team von Trainer Oliver Glasner kam zum Hinrunden-Abschluss im Verfolgerduell beim punktgleichen SC Freiburg zu einem 1:1 (1:0) und liegt weiter fünf Zähler hinter dem Ligaprimus. Freiburg zeigte sich gegenüber der herben 0:6-Pleite beim VfL Wolfsburg stark verbessert. Randal Kolo Muani brachte die Frankfurter, die kurzfristig auf ihren erkrankten Stammtorhüter Kevin Trapp verzichten mussten, in Führung (42.). Doch Nationalspieler Matthias Ginter (47.) glich im mit 34.700 Zuschauern ausverkauften Europa-Park Stadion per Kopf aus.

SGE-Coach Oliver Glasner änderte seine Startelf im Vergleich zum Erfolg gegen Schalke 04 (3:0) auf drei Positionen. Diant Ramaj ersetzte Trapp, den verletzten Junior Dina Ebimbe vertrat Christopher Lenz. Außerdem durfte der wieder fitte Abwehrmann Tuta von Beginn an spielen. Die Eintracht überließ die Spielgestaltung zunächst den Freiburgern und versuchte, mit hohem Pressing zu Offensivaktionen zu gelangen. Doch die Defensive der Breisgauer stand stabil. Trotz mehr Ballbesitz kamen die Freiburger, die viel mit langen Bällen agierten, nur selten zwingend vor das Frankfurter Tor. Lucas Höler verpasste per Distanzschuss mit der ersten nennenswerten Chance die Führung (20.).

In der Folge wirkte Frankfurt etwas wacher und fand besser in die Zweikämpfe. Doch das Team von Trainer Christian Streich, der sein 340. Bundesligaspiel als Freiburger Cheftrainer machte und damit mit Rekordtrainer Volker Finke gleichzog, blieb am Drücker. Bis zum ersten Torabschluss der Gäste aus Hessen dauerte es bis fast zur Pause: Kolo Muani kam an der Strafraumgrenze zum Abschluss und hämmerte den Ball ins untere rechte Eck zur glücklichen Führung. Direkt nach dem Seitenwechsel schlug dann der Sport-Club eiskalt zurück. Nach einer Flanke von Christian Günter köpfte Ginter den Ball unhaltbar ein. Freiburg drängte nun weiter auf den Führungstreffer, doch Michael Gregoritsch verpasste aus kurzer Distanz (62.). Die Eintracht lauerte vor allem auf Konter.

Werder Bremen – Union Berlin 1:2 (1:1)

Jubiläumssieg und Punkterekord für Urs Fischer: Der Trainer marschiert mit Union Berlin weiter durch die Bundesliga und hat Werder Bremen endgültig in die Krise gestürzt. Der Bayern-Jäger Nummer eins gewann zum Abschluss der Hinrunde nicht unverdient mit 2:1 (1:1) gegen die Hanseaten, Janik Haberer (18.) und Kevin Behrens (46.) drehten mit ihren Treffern die Partie und sorgten für Fischers 50. Bundesliga-Sieg im 119 Spiel. Für die Bremer, die sich vier Tage nach dem 1:7-Debakel beim 1. FC Köln insgesamt verbessert präsentierten, war die zwischenzeitliche Führung durch Amos Pieper (14.) zu wenig.

Union hat als Tabellenzweiter nach dem Arbeitssieg nun 33 Punkte auf dem Konto, mehr als jemals zuvor in einer Hinrunde, und damit nur drei weniger als Rekordmeister Bayern München. Für Werder war es die vierte Pleite in Serie, der Aufsteiger steckt im Niemandsland der Tabelle fest. “Wir sehen über das letzte Spiel von Bremen hinweg, dort ist einfach viel schiefgelaufen”, hatte Fischer vor der Partie gesagt. Der Schweizer impfte seiner Mannschaft ein, die Hanseaten trotz des desolaten Auftritts in Köln nicht zu unterschätzen und schenkte Neuzugang Josip Juranovic drei Tage nach dessen Verpflichtung sofort das Vertrauen.

Und Werder sollte Fischer gleich zu Beginn recht geben. Nach einem Freistoß von Marvin Ducksch war Pieper mit dem Kopf aus kurzer Distanz zur Stelle. Doch die Führung gab den Hanseaten nicht lange Sicherheit, nur kurz danach patzte Pieper mit einem ganz schlechten Rückpass – Haberer nutzte das Missgeschick eiskalt aus.

Doch insgesamt zeigte die Mannschaft von Werner, der seine Startelf im Vergleich zum Köln-Debakel nur auf zwei Positionen veränderte, ein anderes Gesicht. Natürlich funktionierte längst nicht wieder alles, Union schien aber durchaus beeindruckt. Bei einem vermeintlichen Traumtor von Sheraldo Becker kurz vor der Pause hatten die Hausherren dann “Glück”, nachdem der Treffer wegen eines Handspiels nach dem Videobeweis zurückgenommen wurde. Werder war immer wieder gefährlich, aber Union nutzte Fehler eiskalt aus. 51 Sekunden nach Wiederanpfiff war Behrens bei einer Ecke einfach viel wacher als die gesamte Bremer Defensive. Niclas Füllkrug und Co. gaben sich nicht auf, Werder versuchte alles – und so blieb es bis zum Ende spannend.

Bayer Leverkusen – VfL Bochum 2:0 (1:0)

Bayer Leverkusen hat beim Startelf-Comeback von Florian Wirtz den nächsten Schritt in Richtung Europapokal-Plätze gemacht. Die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso bezwang den VfL Bochum 2:0 (1:0) und feierte den fünften Sieg in Serie. Dadurch klettert die Werkself an Borussia Mönchengladbach vorbei auf Platz acht. Edmond Tapsoba (8.) brachte Leverkusen mit einem Foulelfmeter nach Videobeweis in Führung. Adam Hlozek (53.) legte nach schöner Vorarbeit von Wirtz nach. Für Bochum, das auf Relegationsplatz 16 abrutscht, endete dadurch eine Siegesserie von drei Spielen.

Wirtz stand nach seinem Kreuzbandriss am Mittwochabend zum ersten Mal seit 318 Tagen wieder in einem Pflichtspiel von Beginn an für die Leverkusener auf dem Platz. Der 19-Jährige war zuletzt am Sonntag in Mönchengladbach erst in der 74. Minute eingewechselt worden. “Wir brauchen ihn”, hatte Bayer-Trainer Xabi Alonso nach der Partie betont. Kapitän und Torhüter Lukas Hradecky pflichtete seinem Coach bei: “Er ist ein Winter-Neuzugang und bringt uns in eine andere Dimension.”

Bochum kam vor 27.820 Zuschauern in der BayArena in den Anfangsminuten besser ins Spiel. Philipp Hofmann setzte den ersten Schuss neben das Tor nach zehn Sekunden ab. Die erste Szene für Leverkusen hatte Moussa Diaby, der nach einem Solo im Strafraum an Keven Schlotterbecks Fuß hängenblieb und zu Boden ging (5.). Die Pfeife von Schiedsrichter Timo Gerach blieb zunächst still, beim Nachschuss scheiterte Adam Hlozek an Bochums Keeper Manuel Riemann. Zunächst lief das Spiel weiter. Dann schaute sich Gerach die Szene noch einmal an und entschied auf Foulelfmeter. Tapsoba versenkte eiskalt und beendete Leverkusens Pechsträhne bei Elfmetern: Zuletzt hatten die Rheinländer wettbewerbsübergreifend sechs Strafstöße in Folge vergeben.

Takuma Asano verpasste auf der Gegenseite die direkte Antwort, Piero Hincapie rettete auf der Linie. Bayer kam in der Folge etwas besser ins Spiel. Ein Tor von Diaby wurde wegen einer klaren Abseitsstellung nicht gegeben. Auch Comebacker Wirtz zeigte sich nach 20 Minuten mit einem jedoch ungefährlichen Schuss aus der Distanz. Danach flaute die Partie bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zunächst ab. Nach dem Seitenwechsel musste Riemann im Nachfassen gegen Wirtz parieren (47.). Wenige Minuten später bereitete der Nationalspieler den Treffer des einlaufenden Hlozek mit einem schönen, strammen Pass vor – es war das 500. Tor der Bundesliga-Hinrunde. Wirtz’ Comeback endete unter Standing Ovations und Sprechchören dann in der 72. Minute.

FC Augsburg – Borussia Mönchengladbach 1:0 (0:0)

Borussia Mönchengladbach droht endgültig den Anschluss an die internationalen Plätze zu verlieren. Zum Hinrundenabschluss verlor die Mannschaft von Trainer Daniel Farke nach einer schwachen Leistung beim abstiegsbedrohten FC Augsburg verdient mit 0:1 (0:0), machte mit der zweiten Niederlage den Fehlstart ins neue Jahr perfekt und taumelt weiter in Richtung Tabellenmittelfeld. U21-Europameister Mergim Berisha (82.) sorgte mit seinem Tor für den ersehnten Befreiungsschlag der Gastgeber. Die Mannschaft von Trainer Enrico Maaßen brach mit einer erneut couragierten Leistung ihre Serie von acht Spielen ohne Sieg und verschaffte sich vor dem Rückrundenstart im Abstiegskampf die dringend benötigte Luft.

Bei Gladbach fehlte kurzfristig Nationalspieler Jonas Hofmann, der krankheitsbedingt nicht zur Verfügung stand. Nathan Ngoumou rückte auf die rechte Flügelposition, Hofmanns Platz in der Startformation nahm der nach Kniebeschwerden wiedergenesene Marcus Thuram ein. Allzu viele Chancen, sich auszuzeichnen, bekam der laut Farke “beste Stürmer der Bundesliga” jedoch nicht. Während die Borussia meist vergeblich nach Lücken in der gut stehenden Augsburger Verteidigung suchte, kam der FCA unter anderem durch Arne Maier (6.) schon früh gefährlich vor das Gladbacher Tor. Nach einem stark ausgespielten Konter über den nach abgesessener Gelbsperre zurückgekehrten Berisha (9.) musste auch Borussia-Torwart Jonas Omlin erstmals eingreifen.

Sein Gegenüber Rafal Gikiewicz sah unterdessen, wie seine Mannschaft in einer eher ereignisarmen Partie bis zur Pause die deutlich gefährlichere Mannschaft blieb. Den vermeintlichen Führungstreffer durch Winter-Neuzugang Dion Beljo (36.) nahm Schiedsrichter Daniel Schlager aufgrund einer Abseitsposition zurück – eine Millimeterentscheidung. Die Augsburger Dominanz setzte sich auch im zweiten Durchgang fort, Gladbach gelang es im Gegensatz zur ersten Halbzeit nun kaum noch, sich zu befreien. Unter anderem zwang Ermedin Demirovic (52.) den Schweizer Omlin zu einer Glanzparade, Kapitän Jeffrey Gouweleeuw (63.) traf mit einem wuchtigen Kopfball nur den Pfosten – dann traf Berisha. Gladbach hatte in der Schlussphase keine Antwort mehr auf den Rückstand und konnte so auch das achte Auswärtsspiel der Saison nicht gewinnen.

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