Eigentlich sollte Jonas Görlich ab Oktober neuer Propst in Wismar werden. Diese Position ist von großer Bedeutung, da sie eine leitende Rolle innerhalb der Evangelischen Kirche auf regionaler Ebene darstellt. Doch es kam anders: Vorwürfe gegen Görlich wurden öffentlich, die seine Eignung für das Amt infrage stellen.
Ende August tauchten Berichte auf, dass Görlich möglicherweise seine Amtspflichten als Pastor verletzt haben könnte. Die genaue Natur des Delikts bleibt jedoch unklar, da sich die Nordkirche bisher nicht dazu geäußert hat.
Auswirkungen auf die Gemeinden
Durch die Vorwürfe wird Görlich nicht die Position des Propsts von Wismar übernehmen und somit keine Verantwortung für die 51 evangelischen Gemeinden zwischen der Hafenstadt, Gadebusch und Schwerin tragen. Diese Gemeinden, mit insgesamt rund 39.000 Mitgliedern, stehen nun vor einer unsicheren Zukunft in Bezug auf ihre geistliche Leitung.
Übergangslösung
Um diese Lücke zu füllen, hat die Evangelische Kirche beschlossen, einen Pröpste-Wahlausschuss unter der Leitung von Bischof Tilman Jeremias vom Sprengel Mecklenburg und Pommern einzurichten. Sprecher Dieter Schulz gab bekannt, dass bis auf Weiteres Dirk Fey aus Rostock und Sabine Schümann aus Parchim das Amt vertretungsweise übernehmen werden. Ihre Aufgabe ist es, die Gemeinden in dieser Übergangszeit zu unterstützen und für Stabilität zu sorgen.