Staffelübergabe auf der “Marlen”. Der Förderverein Marlen e. V. hat seit April 2024 einen neuen Vorstand, der die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Traditionskutters “Marlen” betreut und mitgestaltet.
Neuer Vorsitzender ist Oliver Greve. Als Geschäftsführer der Fischereigenossenschaft Wismarbucht eG und Initiator der Sea Ranger MV, bringt er das ideale Paket an Know-How rund um das Thema Ostseefischerei und Tradition für seine neue Position im Förderverein Marlen e. V. mit. Mit Peter Fröhlich, ehem. Amtsleiter Amt für Bildung, Jugend, Sport und Förderangelegenheiten, wurde ein weiteres prominentes Wismarer Gesicht in den Vorstand gewählt. Neue Schatzmeisterin ist Annette Martins, Geschäftsführerin von MoDiLa, und tritt damit die Nachfolge von Fritz Schulz an.
Mit Staffelstäben, die aus den ursprünglichen alten Holzplanken der Marlen angefertigt wurden, übergab der alte Vorstand sein Amt an die nächste Generation. Die Vereinsgründer Dietrich Goertz und Irmtraud Rakow sowie der ehemalige Schatzmeister Fritz Schulz ziehen sich aus dem Vorstand, aber nicht aus dem Vereinsleben zurück. Sie werden den Verein weiterhin mit Ihrem Wissen und Ihrer Leidenschaft für maritime Traditionspflege unterstützen. Auch in der Leitung der Geschäftsstelle fand ein Personalwechsel statt. Die Nachfolge von Arne Zwanzig ist Julia Kernen angetreten, die zuvor für das Kulturamt Parchim tätig war. „Kutter-Mutter“ Irmtraud Rakow ist glücklich: „Der Verein ist für die Zukunft bestens aufgestellt.“
Die “Marlen” ist ein 17-Meter-Seitenschleppnetzkutter aus den 1950er Jahren, der saniert und als Traditionsschiff für die Nachwelt bewahrt werden soll. Seit 2015 ist der Förderverein Eigner
der „Marlen“ und organisiert seitdem den Wiederaufbau des historischen Kutters. Die Instandsetzung findet dabei im Rahmen einer sogenannten Arbeitsgelegenheit des Jobcenters Nordwestmecklenburg statt. Aktuell sanieren acht langzeitarbeitslose Menschen aus dem Landkreis die MARLEN unter Anleitung eines erfahrenen Bootsbauers. Nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ soll möglichst vielen Menschen durch die Arbeit am Kutter beim Wiedereintritt in den ersten Arbeitsmarkt geholfen werden. Durch den originalgetreuen Wiederaufbau der “Marlen” bleibt zudem ein maritimes Kulturgut für die
Allgemeinheit erhalten.
Die “Marlen” wird sich nicht nur auf die Darstellung eines historischen Fischereifahrzeugs zur maritimen Traditionspflege begrenzen, sondern auch zum Zweck der maritimen Umweltbildung und Forschung auf der Ostsee unterwegs sein. Zudem sollen aktuelle Themen, wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit eine große Rolle an Bord des Kutters spielen.