Angesichts der vom Internet-Konzern Meta geplanten Nutzung geteilter Daten von Instagram- und Facebook-Nutzern zu KI-Trainingszwecken weist Mecklenburg-Vorpommerns Datenschutzbeauftragter Sebastian Schmidt auf Widerspruchsmöglichkeiten hin. „Nutzerinnen und Nutzer sollte sich genau hinterfragen, ob ihnen bewusst ist, was sie in all den Jahren bei Diensten wie Facebook gepostet haben. Denn wenn schon das Internet nicht vergisst, dann tut es die KI erst recht nicht“, sagte Schmidt.
Seien die Informationen erst einmal in die KI gelangt, sei es schwierig, sie wieder herauszubekommen. Noch sei zudem völlig unklar, ob und welche Nachteile den Nutzern entstehen können. Nach Angaben Schmidts wird seine Behörde auf der eigenen Webseite weitere Informationen übermitteln und auch eine Anleitung dazu geben, wie ein Widerspruch eingereicht werden kann.
Beginn für Datennutzung Ende Mai
Ab Ende Mai will Meta den Angaben zufolge die Daten aller volljährigen europäischen Facebook- und Instagram-Nutzer für das Training der eigenen KI-Anwendungen einsetzen. Nutzerinnen und Nutzer würden von Meta entsprechend informiert – auch über Möglichkeiten, dem zu widersprechen.
„Wer keine Bedenken hat, dass seine öffentlich zugänglichen Beiträge, Kommentare und Fotos im eigenen Account zum KI-Training genutzt werden, muss nichts tun“, heißt es in der Mitteilung des Hamburger Datenschutzbeauftragten Thomas Fuchs. Wer das aber nicht wolle, müsse rasch aktiv werden. Denn solle der Widerspruch seine volle Wirkung entfalten, müsse er vor Ende Mai eingelegt werden. Erfolge er später, lasse sich die dann gegebenenfalls bereits erfolge Datennutzung nicht rückgängig machen.
Nach Angaben Schmidts hatte Meta bereits vor einigen Wochen angekündigt, dass die eigene KI auch in Europa verfügbar sein werde. WhatsApp-Nutzern solle mit einem „blauen Ring“ die Möglichkeit eröffnet werden, mit der hinterlegten KI zu interagieren. Auf Intervention der Bürgerrechtsorganisation noyb habe die irische Datenschutzbehörde das KI-Training vorerst aber gestoppt. Nun plane Meta jedoch mit der neuen Aktivierung des Dienstes auch die Wiederaufnahme des KI-Trainings mit den Daten der Nutzer.