Donnerstag, 29.Mai 2025
15.7 C
Wismar

anzeige

informationen unserer partner

city.news+

die nachrichten aus der hansestadt

Bundespolizei will mit spezieller Methode Schleuser überraschen

Die Bundespolizei verstärkt mit einem Hubschrauber die Kontrollen an der Grenze zu den Niederlanden. Einsatzkräfte wurden am Wochenende zu verschiedenen Orten in der niedersächsischen Grenzregion geflogen, um dort schnell und unerwartet einreisende Fahrzeuge zu kontrollieren. „Das ist ein besonderes taktisches Mittel“, erklärte ein Sprecher der Bundespolizei Bad Bentheim.

Die Art des Einsatzes nennt sich Hubschraubersprungfahndung. Das Besondere seien die Landeplätze, berichtete ein Einsatzpilot der Bundespolizei. Er muss die Maschine beispielsweise auf einer Wiese mit hohem Gras neben einer Bundesstraße landen. Beamte haben die Einsatzorte zwar vorher ausgekundschaftet, doch je nach Wetter sei das Landen eine Herausforderung.

Sobald der Hubschrauber am Boden ist, laufen mehr als ein Dutzend Grenzpolizisten los. „Binnen weniger Minuten werden die Kontrollstellen eingenommen“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. „Und genauso schnell, wie wir gekommen sind, sind wir dann auch wieder weg und nehmen uns den nächsten Kontrollpunkt vor.“ Manchmal bleiben die Einsatzkräfte 15 Minuten an einem Ort, manchmal auch 45 Minuten.

Einsatzorte nicht vorhersehbar

Anders als bei festen Grenzkontrollen sind die Einsätze mit Hubschraubern nicht vorhersehbar. „Auf einmal sind wir da, wo vorher eigentlich keiner mit uns gerechnet hat“, sagte der Sprecher der Bundespolizei. Diese Art der Kontrolle eigne sich besonders für weitläufige und schlecht angebundene Regionen, in einem Bereich etwa 30 Kilometer rund um die Grenze.

Die Beamten erhöhen mit den spontanen Kontrollen nach eigenen Angaben den Fahndungsdruck und hoffen auf eine präventive Wirkung. Mit der Aktion am Samstagnachmittag wollten die Einsatzkräfte illegale Migration und grenzüberschreitende Kriminalität bekämpfen sowie terroristische Bedrohung verhindern. Zum Einsatz kam ein großer Transporthubschrauber der Bundespolizeifliegerstaffel in Gifhorn.

Dobrindt drängt auf verstärkte Kontrollen

Der Grenze in Niedersachsen zu den Niederlanden ist knapp 180 Kilometer lang. Seit dem 16. September 2024 kontrolliert die Bundespolizei verstärkt an zwei Autobahnen und einer Bundesstraße, nun auch vermehrt an kleineren Übergängen. Auch in Zukunft werden die Einsatzkräfte neben den festen Stellen in Bad Bentheim, bei Meppen und in Bunde auf spontane Kontrollen setzen.

Der neue Bundesinnenminister Alexander Dobrindt von der CSU hatte angekündigt, schärfer kontrollieren zu lassen. Dabei sollten auch Asylsuchende an der Grenze zurückgewiesen werden können, wenn sie in anderen EU-Ländern bereits Anträge gestellt haben. Dies soll allerdings nicht für Schwangere, Kinder und andere Angehörige vulnerabler Gruppen gelten.

Die Bundespolizei in Niedersachsen hat ihre Kräfte nach eigenen Angaben daraufhin aufgestockt. Auch in anderen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen und Bayern sind jetzt mehr Beamtinnen und Beamte entlang der Grenze im Einsatz.

Kommentiere den Artikel

Bitte schreibe deinen Kommentar!
Bitte gib hier deinen Namen ein

lass' uns dir doch helfen

Mit einem Stichwort oder auch nur einem Namen findest du, wonach du suchst

Unser gesamtes Archiv mit tausenden Artikeln, Beiträgen und zahlreichen Informationen steht dir bei der Suche zur Verfügung. Dabei stehen dir alle Bereiche wie z.B. Politik, Sport, Wirtschaft oder Rostock, Schwerin, Wismar zur Verfügung.