Der vor seiner Umwandlung in eine Landesgesellschaft stehende Tourismusverband MV hat die Schweriner Landesregierung zum sofortigen Handeln aufgefordert, um die Zukunfts- und Arbeitsfähigkeit des Verbandes zu gewährleisten. Die Arbeit an der zukünftigen Struktur sei ins Stocken geraten, bemängelte der TMV-Vorstand in einer Mitteilung. Dies sorge in der Branche, bei regionalen Tourismusorganisationen und auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des TMV für Verunsicherung.
An die Landesregierung gewandt forderte der Vorstand eine kurzfristige Umsetzung der zwischen Wirtschaftsministerium und TMV am 11. April getroffenen Vereinbarung, insbesondere zur Schaffung einer stabilen Arbeitsstruktur. Zudem müsse es Klarheit über die Wiederbesetzung der Position des Tourismusbeauftragten beziehungsweise eines Tourismusverantwortlichen geben sowie eine verlässliche Ausstattung des Doppelhaushalts 2026/2027 gemäß der ursprünglichen Anmeldung.
Landesregierung am Zug
Verbandsintern habe der geschäftsführende Vorstand alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen und die Mitglieder in den Prozess eingebunden. Nun müsse seitens der Landesregierung dringend gehandelt werden, um die für die Branche so wichtige Landestourismusorganisation zukunftsfähig zu machen.
Der TMV steht seit Monaten wegen mutmaßlicher Bilanzunregelmäßigkeiten in den Schlagzeilen. Die Schweriner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Subventionsbetrug gegen den früheren Geschäftsführer, der den Verband im April auf Drängen der Landesregierung verließ. Im Mai gab es am Verbandssitz in Rostock eine Durchsuchungsaktion.
Vor dem Hintergrund der Turbulenzen hatte die Landesregierung die Umwandlung des Vereins in eine Landesgesellschaft angekündigt. Bislang ist der TMV ein eigenständiger, aber nahezu vollständig vom Land finanzierter Verein, der als Landestourismusorganisation fast ausschließlich Landesaufgaben ausführt und dafür nach eigenen Angaben knapp sechs Millionen Euro Förderung pro Jahr erhält.