Die Planungen für den Ersatzbau der Wismarer Hochbrücke nehmen Fahrt auf, doch die Finanzierung der geschätzten Baukosten von 23 Millionen Euro bleibt ein diskussionsreiches Thema. Obwohl die Hochbrücke durch Wismar führt, handelt es sich um eine Landesstraße, weshalb der Neubau als Landesaufgabe gilt.
Das Landesstraßenbauamt erwartet, dass die Stadt Wismar einen Teil der Kosten, etwa für den Gehwegbau, übernimmt. Bürgermeister Thomas Beyer betont, dass in den aktuellen Gesprächen viele Details zu klären sind und die Stadt darauf achten muss, nicht für Aufgaben finanziell belastet zu werden, für die sie nicht zuständig ist.
Über die konkreten Summen schweigen beide Parteien noch, doch es wird darauf hingewiesen, dass auch das Eisenbahnkreuzungsgesetz eine Rolle spielt. Da unter der Brücke die Bahnlinie zwischen Wismar und Berlin verläuft, ist die Deutsche Bahn ebenfalls verpflichtet, sich an den Kosten zu beteiligen. Diese Verhandlungen werden derzeit zwischen dem Straßenbauamt und der Bahn geführt.
Die marodeste Brücke des Landes
Ein Gutachten von 1970 prognostiziert, dass die bestehende Brücke nur noch bis 2032 sicher ist. Seit Jahren laufen die Planungen für den Ersatzneubau, und im April 2021 wurde aus 13 möglichen Varianten eine Vorzugsvariante gewählt. Momentan befindet sich das Projekt im Planfeststellungsverfahren, das auch ein Anhörungsverfahren umfasst, bei dem die Unterlagen öffentlich ausgelegt werden. Ein konkreter Termin für die öffentliche Auslegung steht jedoch noch aus, wie das Straßenbauamt mitteilt.
Die Herausforderungen der Finanzierung
Die Verteilung der Baukosten ist eine der größten Herausforderungen in diesem Projekt. Die Stadt Wismar und das Landesstraßenbauamt müssen eine Einigung darüber finden, welche Kostenanteile die Stadt übernehmen soll. Gleichzeitig müssen die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn erfolgreich abgeschlossen werden, um sicherzustellen, dass alle Parteien ihren fairen Anteil zur Finanzierung dieser wichtigen Infrastruktur leisten.