An der Ostseeküste vor Boltenhagen wird im Laufe des Freitags eine spezielle Munitionsbergungsplattform erwartet. Diese Plattform hat ihre Reise am frühen Freitagmorgen im Rostocker Hafen begonnen und soll nun vor Boltenhagen eingesetzt werden.
Die erste Aufgabe der Experten vor Ort ist es, die Bergungsstelle einzurichten. Dazu gehört die Kalibrierung der verschiedenen Systeme und Sensoren, die für die erfolgreiche Bergung der Munition notwendig sind. Dies ist ein entscheidender Schritt, um die Sicherheit und Effizienz der nachfolgenden Arbeiten zu gewährleisten.
Beginn der Bergungsarbeiten
Ab Samstag sollen Taucher mit der Bergung der Weltkriegsmunition beginnen. Diese befindet sich rund drei Seemeilen vor der Küste. Der Einsatz ist für mehr als 30 Tage geplant und wird in 12-Stundenschichten rund um die Uhr durchgeführt. Dies zeigt den hohen Aufwand und die Komplexität der Bergungsarbeiten.
Bereits 1946 hatten die Alliierten Munition aus Wehrmachtsbeständen in Schuten verladen und auf die Ostsee gefahren, um sie dort zu versenken und unbrauchbar zu machen. Diese Vorgehensweise war damals eine gängige Methode, um gefährliche Waffenbestände zu entsorgen.
Ziel und Finanzierung des Projekts
Das Projekt wird vom Bund finanziert und verfolgt das Ziel, nicht nur die aktuelle Bedrohung durch die versenkte Munition zu beseitigen, sondern auch Erkenntnisse zu gewinnen, wie zukünftig industriell Munition aus der Ostsee geborgen werden kann. Nach Schätzungen befinden sich noch mindestens 300.000 Tonnen Munition in der Ostsee, was die Dringlichkeit und Bedeutung dieser Bergungsarbeiten unterstreicht.