In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ukrainerinnen und Ukrainer deutlich gestiegen. Nach den statistisch aktuellsten Zahlen waren nach Angaben der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit im Januar dieses Jahres 4.830 der dort gemeldeten 11.400 Ukrainer im erwerbsfähigen Alter sozialversicherungspflichtig beschäftigt, davon 2.040 Männer und 2.790 Frauen. Das sei im Vergleich zum Januar 2024 ein Anstieg um 40,4 Prozent.
Die Beschäftigungsquote stieg in dem Zeitraum von Januar 2024 bis Januar 2025 von 19,4 auf 25,9 Prozent. Bundesweit liegt der Wert über 30 Prozent. „Der Arbeitsmarkt ist auch für Ukrainerinnen und Ukrainer derzeit wenig aufnahmefähig, dennoch geht die Entwicklung in die richtige Richtung. Diese Zahlen zeigen deutlich, dass der Job-Turbo wirkungsvoll ist und im Zuge des demografischen Wandels einen wichtigen Beitrag zur Arbeits- und Fachkräftesicherung in Mecklenburg-Vorpommern leistet“, sagte der Chef der Regionalagentur Nord, Markus Biercher.
In der Beschäftigtenstatistik liegen endgültige Daten erst nach einer Wartezeit von sechs Monaten vor. Der weitaus größte Teil der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ukrainer findet sich in MV mit 1.190 Personen im Lebensmittelhandwerk und Gastgewerbe, im Sozial- und Gesundheitswesen (830 Personen) und im Bereich Verkehr und Lagerei (630 Personen) sowie im Reinigungsgewerbe (440 Personen). Die Ukrainer sind aus ihrem Heimatland geflohen, das seit Februar 2022 von Russland mit einem fortdauernden Angriffskrieg überzogen wird.
Zahl der Ukrainer in MV gestiegen
Bundesweit leben laut Bundesinnenministerium aktuell rund 1,25 Millionen Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland. Rund 63 Prozent der Menschen aus der Ukraine sind den Angaben zufolge Frauen und Mädchen. Für Mecklenburg-Vorpommern gab das Schweriner Innenministerium die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge zum Stichtag 27. Juli mit 27. 439 an, davon sind rund 60 Prozent Mädchen und Frauen. Am 28. Juli 2024 lag die Gesamtzahl bei 25.592 und damit um rund sieben Prozent niedriger.
Ukrainische Flüchtlinge haben Anspruch auf Bürgergeld, worüber derzeit bundesweit debattiert wird. Auslöser waren Äußerungen von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der sich dafür aussprach, dass die in Deutschland lebenden Ukrainer kein Bürgergeld mehr erhalten sollten, „und zwar am besten nicht nur die, die in der Zukunft kommen, sondern alle“.
Union und SPD hatten sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt, dass nur neu nach Deutschland kommende Ukrainer kein Bürgergeld mehr erhalten sollten. Söders Forderungen stießen bei der SPD auf viel Kritik. Beim Bürgergeld umfasst die Gruppe der ausländischen Bezieher mehrere Hunderttausend Ukrainerinnen und Ukrainer und deren Kinder, an die 2024 laut Bundesinnenministerium rund 6,3 Milliarden Euro flossen.