Aus der umstrittenen Container-Unterkunft in Upahl sind die ersten 83 Geflüchteten ausgezogen. Sie wurden am Montag in eine neu errichtete Container-Unterkunft mit 150 Plätzen in Gadebusch gebracht, wie ein Landkreissprecher mitteilte. Eine zweite neue Unterkunft in Selmsdorf soll demnach die rund 50 Bewohner aufnehmen, die aktuell laut Landkreis noch in Upahl sind.
In Selmsdorf finde diese Woche die letzte Sicherheitsbegehung statt, sagte der Kreissprecher. Die Unterkunft, gegen deren Baugenehmigung ein Verfahren der Gemeinde gegen den Landkreis beim Oberverwaltungsgericht in Greifswald anhängig ist, hat den Angaben zufolge 100 Plätze.
Container-Unterkunft Upahl wird abgebaut
Die Container-Flüchtlingsunterkunft im Upahler Gewerbegebiet soll nach dem Auszug abgebaut werden, ihre Genehmigung erlischt Ende September. Ihr Bau hatte Proteste in dem 500 Einwohner zählenden Ort ausgelöst. Ursprünglich sollten dort 400 Asylbewerber untergebracht werden. Nach Dauerprotesten war die Zahl auf 250 reduziert worden.
Die ersten 150 Flüchtlinge zogen am 4. Oktober 2023 ein. Sie waren zuvor in Sporthallen in Wismar untergebracht gewesen. Die Unterkunft in Upahl sollte ursprünglich nur ein Jahr bestehen. Im Juni 2024 informierte dann der Landrat, dass sie erst im Sommer 2025 geschlossen werde. Auch gegen die Verlängerung gab es Protestaktionen in Upahl.
Fläche soll an Investor verkauft werden
Die Wohncontainer in Upahl werden nach dem Auszug der Bewohner abgebaut, wie es weiter hieß. Die Fläche soll an einen Investor verkauft werden, wie es hieß.
Vor einem Jahr hatte Landrat Tino Schomann (CDU) mit Blick auf die Container-Unterkunft in Upahl eine Zwischenbilanz gezogen. „Die großen Befürchtungen vieler Menschen sind nicht eingetreten“, hatte er gesagt. Zwar habe es kleinere Konflikte unter den Bewohnern der Unterkunft gegeben. „Aber das halte ich für normal, wenn so viele Menschen auf so engem Raum zusammenleben.“ Außerhalb der Unterkunft waren demnach keine nennenswerten Vorfälle zu verzeichnen.