Der Klützer Bürgermeister Jürgen Mevius hat angekündigt, zum 31. Oktober von seinem Amt zurückzutreten, nachdem er bundesweit aufgrund der Ausladung des Publizisten Michel Friedman in die Kritik geraten war. Friedman sollte im Literaturhaus „Uwe Johnson“ in Klütz zum 120. Geburtstagsjubiläum von Hannah Arendt über Demokratie sprechen. Diese Veranstaltung wurde jedoch von der Stadt abgesagt.
Widersprüchliche Begründungen
Die offizielle Begründung von Bürgermeister Mevius für die Absage lag in den angeblich zu hohen Kosten für Friedmans Honorar und Übernachtung. Allerdings widersprach Mevius Berichten, dass die Absage aus Angst vor Protesten aus der rechtsextremen Szene oder durch Hamas-Sympathisanten erfolgt sei.
Oliver Hintz, der Leiter des Literaturhauses, hatte Friedman mitgeteilt, dass die Stadt die Sorge äußerte, es könnte zu rechten Demonstrationen kommen und dass Gegendemonstrationen zu erwarten seien. Diese widersprüchlichen Angaben haben zu einer breiten öffentlichen Diskussion und Kritik geführt, die letztendlich in der Entscheidung Mevius‘, sein Amt niederzulegen, kulminierten.
Konsequenzen und Reaktionen
Die Entscheidung, Michel Friedman auszuladen, hat nicht nur lokal, sondern auch bundesweit für Aufsehen gesorgt. Zahlreiche Stimmen aus Politik und Gesellschaft kritisierten die Entscheidung scharf und forderten eine klare Stellungnahme der Stadt. Der Rücktritt von Jürgen Mevius könnte nun einen Schlussstrich unter die Debatte ziehen, lässt jedoch Fragen zur Handhabung und Transparenz politischer Entscheidungen offen.