In Mecklenburg-Vorpommern werden in Restaurants 24,50 Euro für ein (Schweine-)Schnitzel verlangt, während ähnliche Gerichte, etwa in Heringsdorf für 24,10 Euro und in Kühlungsborn für 24,20 Euro auf der Karte stehen. Diese Preise haben eine Debatte über das Preis-Leistungs-Verhältnis in der Gastronomie der Ostseeregion entfacht.
Kritik vom Tourismusminister
Wolfgang Blank, der parteilose Tourismusminister der Schweriner Landesregierung, äußert Bedenken über diese Preisgestaltung. „Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt vielerorts nicht mehr – insbesondere in der Gastronomie“, so Blank im Interview mit der „Ostsee-Zeitung“. Diese Kritik richtet sich an den bedeutendsten Wirtschaftszweig Mecklenburg-Vorpommerns, der zunehmend unter Druck steht.
Vergleich mit anderen Regionen
Ein persönliches Erlebnis des Ministers in Japan, wo er für umgerechnet acht bis neun Euro ausgezeichnet speisen konnte, verstärkte seine Einschätzung. Er zieht Vergleiche mit anderen deutschen Regionen: In Berchtesgaden kostet ein Schnitzel 19,50 Euro, in Niendorf/Ostsee 21,50 Euro. Blank betont, dass er keine Vorwürfe erhebt, aber fragt, ob Preis und Leistung noch zusammenpassen.
Auswirkungen auf die Gästezufriedenheit
Laut dem „Tourismus-Barometer“ des Ostdeutschen Sparkassen-Verbands liegt Mecklenburg-Vorpommern im bundesweiten Vergleich beim Preis-Leistungs-Verhältnis auf den hinteren Rängen. Die Gästezufriedenheit ist im Vergleich zum Vorjahr in allen Bereichen gesunken. Der durchschnittliche Netto-Preis für ein Urlauberzimmer stieg 2024 auf 140 Euro, fast 27 Prozent mehr als vor der Pandemie.
Kritik seitens des Gastgewerbes
Lars Schwarz, Landeschef des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands, weist die Kritik des Ministers zurück und sieht die Politik in der Verantwortung. Er nennt die Erhöhung des Mindestlohns und hohe Energiekosten als Gründe für die steigenden Preise. Zudem betont er strukturelle Unterschiede und die Herausforderungen eines saisonalen Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern.