Die Poeler Kogge „Wissemara“, eines der bekanntesten Traditionsschiffe der Region, hat sich am Freitag von Wismar aus auf den Weg zur Werft in Stralsund gemacht.
Hintergrund ist die Stilllegung durch die Berufsgenossenschaft im September: Bei einer Kontrolle waren Schäden an den Planken festgestellt worden, die eine weitere Fahrt zunächst unmöglich machten. Ein ursprünglich geplanter Termin in einer Rostocker Werft musste abgesagt werden, sodass der Förderverein nach Alternativen suchte und schließlich in Stralsund fündig wurde.
Die Überführung erfolgt nach Angaben des Vereins in zwei bis drei Tagesetappen. Damit soll die Sicherheit gewährleistet und die Belastung für Schiff und Crew minimiert werden. Für den Förderverein bedeutet die Reparatur jedoch auch erhebliche finanzielle Herausforderungen. Da durch die Stilllegung wichtige Einnahmen aus Fahrten und Veranstaltungen entfallen sind, will der Verein im kommenden Jahr unter anderem mit einem Benefiz-Konzert die Kasse wieder auffüllen.
Die „Wissemara“ ist ein Nachbau einer mittelalterlichen Poeler Kogge und gilt als maritimes Wahrzeichen der Region. Mit ihrer Fahrt nach Stralsund beginnt nun ein neues Kapitel in der Geschichte des Schiffes – verbunden mit der Hoffnung, dass es bald wieder als Botschafter der maritimen Tradition auf der Ostsee unterwegs sein kann.