Nach dem tödlichen Angriff auf einen Gerichtsvollzieher im Saarland rückt deren Sicherheit in den Fokus. In Mecklenburg-Vorpommern erhalten die Gerichtsvollzieher auf Anforderung individuell angepasste Schutzwesten und Schutzhandschuhe, wie ein Sprecher von Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Linke) sagte.
„Es stehen Pager für den Notfall zur Verfügung, die für die Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher ebenfalls bestellbar sind.“ Überdies könnten die 75 Gerichtsvollzieher im Land um Amtshilfe der Polizei bitten, wenn ein bevorstehender Einsatz gefährlich erscheine.
Gerichtsvollzieher im Saarland bei Einsatz erstochen
Im saarländischen Bexbach ist am Dienstag ein 58 Jahre alter Gerichtsvollzieher erstochen worden, als er in einer Wohnung eine Zwangsräumung vollstrecken wollte. Der 42-jährige Bewohner soll mit einem Jagdmesser mehrfach auf den Gerichtsvollzieher eingestochen haben. Der Angreifer wurde verhaftet, gegen ihn wird wegen Totschlags ermittelt.
„Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern sehr frühzeitig mit Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollziehern über die Sicherheit gesprochen“, sagte Ministerin Bernhardt. Die Pager seien ein erster Schritt gewesen, die Ausstattung mit Schutzwesten und Schutzhandschuhen folgten demnach wenig später. „Wir sind stetig im Gespräch, ob es Bedarf an Verbesserung gibt.“
In Mecklenburg-Vorpommern gab es bisher laut Justizministerium keine schweren Zwischenfälle im Dienst von Gerichtsvollziehern. Im Jahr 2023 wurden demnach zwei Beleidigungen gemeldet, 2024 eine.