Die Luftwaffe hat speziell ausgewiesene Fluggebiete reaktiviert, in denen Kampfjets künftig für maximal zwei Minuten in einer Mindestflughöhe von nur rund 75 Metern über Grund Tiefflüge üben können. Die sogenannten „Tieffluggebiete 250 Fuß / LFAs (low flying areas)“ wurden am Donnerstag nach Angaben der Bundeswehr reaktiviert. Auch der östliche Teil Mecklenburg-Vorpommerns ist mit dem ausgewiesenen „LFA 8“ betroffen. Die Flüge seien abhängig von ihrem Bedarf und strikt reglementiert und koordiniert.
Die Nutzung dieser nach etlichen Jahren reaktivierten Tieffluggebiete bleibe exklusiv den Kampfjets der Bundeswehr vorbehalten. Im übrigen Tieffluggebiet der Bundesrepublik gelte für Jets, Transport- und Sonderluftfahrzeuge eine Mindesttiefflughöhe von 500 Fuß (ca. 150 Meter). Zur Begründung für die Reaktivierung verwies die Bundeswehr unter anderem auf die veränderte sicherheitspolitische Lage in Europa, die eine verstärkte Ausrichtung auf die Landes- und Bündnisverteidigung erfordere.
Dies bringe besondere Herausforderungen für die Bundeswehr mit sich, insbesondere in der Ausbildung und im Erhalt grundlegender Einsatzfähigkeiten, wozu auch das Training von Luftfahrzeugen für Luft/Boden-Einsätze in allen Höhenbereichen, so auch im Tiefflug, zähle.
Trotz zahlreicher Maßnahmen zur Reduzierung von Fluglärmemissionen und Berücksichtigung in den operativen Planungen werde es zu einer erhöhten Wahrnehmung dieser Flüge kommen, hieß es in einer Mitteilung. Die Bundeswehr bleibe aber ihrem Prinzip der Lärmemissionsreduzierung verpflichtet: Derartige Flüge würden auf das für die Auftragserfüllung erforderliche Minimum beschränkt.