Mecklenburg-Vorpommern muss nach Worten des neuen Landestourismusbeauftragten Peter Kranz den Vergleich mit anderen Urlaubszielen in Deutschland nicht scheuen. Der Nordosten sei eine starke Destination mit einer breit aufgestellte Tourismuslandschaft, die viele Zielgruppen anspreche, sagte Kranz, der auch Geschäftsführer der neuen landeseigenen MV Tourismus GmbH ist, der Deutschen Presse-Agentur.
Er höre oft den Satz „Wir können uns da nicht mit Bayern oder Berlin vergleichen“. Dazu sagte der langjährige Chef des Landesmarketings Mecklenburg-Vorpommern.: „Ehrlich gesagt möchte ich den Satz ad acta legen. Klar können wir uns vergleichen, weil wir das touristisch mindestens genauso gut anbieten, und weil wir genau das können.“
Das bedeute nicht, dass es keine Probleme gebe. Viele, wenn auch nicht alle, Betriebe hätten große Sorgen beim Thema Personal. Es gebe auch eine Preisstruktur, die viele Menschen inzwischen kritisierten.
Das Jahr 2025 sei insgesamt schwierig gewesen, auch wegen der Turbulenzen um den vor seiner Auflösung stehenden Tourismusverband (TMV), wobei die TMV-Belegschaft von der neuen Landesgesellschaft übernommen wird.
Wasser, Kultur, Natur
Bei allen Schwierigkeiten wünsche er sich vor allem etwas mehr Zuversicht. „Wir sind ein tolles Land mit selbstbewussten und sehr starken Gastgeberinnen und Gastgebern, und das kann man auch nach außen zeigen.“ Er spreche derzeit mit vielen Akteuren in der Branche und suche gezielt den Austausch. Eine Vorstellung über den Tourismus in MV biete der Dreiklang „Wasser, Kultur, Natur“.
Das seien zwar immer die Kernthemen gewesen. „Aber die Grundfragen sind doch: Wie definieren wir sie? Wie führen wir sie aus? Wie bringen wir sie an die Menschen? Wie kommunizieren wir? Wie machen wir Marketing?“ Alles das beabsichtigt der Touristiker im Dialog anzugehen. Bei Wasser spiele nicht nur die Ostseeküste eine wichtige Rolle, sondern eben auch die Binnenseen, die Seenplatte oder die Schaalseeregion.
Im kulturellen Bereich nannte Kranz unter anderem die Unesco-Welterbestätten in MV. Gerade in Schwerin werde seit der Einstufung des Schlossensembles ein verstärktes Interesse auch von ausländischen Touristen registriert, die aber noch vorwiegend Tagestouristen seien. Und beim dritten Thema könne MV mit eine grandiose Natur mit den drei Nationalparks sowie den Naturparken aufwarten.
Die MV-Tourismus GmbH
Die MV-Tourismus GmbH als Nachfolgerin des Landestourismusverbandes hatte zum 1. Oktober ihre Arbeit aufgenommen. Zentrale Aufgaben der neuen Landesgesellschaft seien die nationale und internationale Vermarktung des Urlaubslandes MV sowie die strategische Weiterentwicklung des Tourismus im Land, teilte das Wirtschaftsministerium in Schwerin damals mit.
Der Tourismus gilt als eine der tragenden wirtschaftlichen Säulen Mecklenburg-Vorpommerns. Die Branche beschäftigt nach Angaben des Statistikamtes knapp 120.000 Menschen.