Samstag, 27.Juli 2024 | 11:55

Bahn kündigt Notfahrplan an: Lokführer wollen noch diese Woche streiken

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Die Lokführergewerkschaft GDL will im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn ab Mittwochabend streiken.

Der Ausstand solle von 22.00 Uhr bis Donnerstag um 18.00 Uhr dauern, kündigte die GDL an. “Der Unmut der Beschäftigen ist groß, ihre Anliegen sind legitim”, begründete der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky den Streikaufruf für die bei ihr organisierten Lokführer, Zugbegleiterinnen, Fahrdienstleiter sowie Angehörige weiterer Berufsgruppen. “Jetzt ist die Zeit, Verbesserungen zu erzielen, das duldet keinen Aufschub”, hob er hervor.

Die Deutsche Bahn wird während des Warnstreiks einen Notfahrplan anbieten. Das Angebot an Fahrten werde stark reduziert, teilte der Konzern mit. “Für diese Fahrten setzt die DB längere Züge mit mehr Sitzplätzen ein, um möglichst viele Menschen an ihr Ziel bringen zu können. Dennoch kann eine Mitfahrt nicht garantiert werden.” Im Regionalverkehr ist es ebenfalls das Ziel der Bahn, ein stark reduziertes Angebot auf die Schiene zu bringen. “In welchem Umfang dies möglich ist, unterscheidet sich regional stark. In jedem Fall wird es auch im Regionalverkehr massive Einschränkungen geben”, teilte der Konzern mit.

Zugleich kritisierte die Bahn das Vorgehen der GDL scharf. “Das ist eine Zumutung für die Bahnreisenden. Dieser Streik ist völlig unnötig”, sagte Personalvorstand Martin Seiler. “Wir haben am Donnerstag und Freitag Verhandlungen im Kalender, die wir gemeinsam vereinbart haben. Die Lokführergewerkschaft ignoriert Absprachen und handelt verantwortungslos.”

Die Tarifverhandlungen zwischen Bahn und GDL hatten am Donnerstag begonnen. Die GDL fordert bei einer Tariflaufzeit von einem Jahr eine Lohnerhöhung von mindestens 555 Euro sowie eine Erhöhung der Zulagen für Schichtarbeit um 25 Prozent. Außerdem möchte sie für Beschäftigte im Schichtdienst eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich sowie steuerfreie Inflationszahlungen von 3000 Euro erreichen.

Das Unternehmen bietet elf Prozent mehr Lohn sowie eine Inflationsprämie von bis zu 2850 Euro bei einer Laufzeit von 32 Monaten. Die von der GDL geforderte Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich lehnte der Konzern als unerfüllbar ab. GDL-Chef Weselsky hatte dagegen betont, dies sei “nicht verhandelbar”.

Der Bundeschef des Deutschen Beamtenbunds, Ulrich Silberbach, hatte in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Bundesländer außer Hessen Anfang November gemeinsame Streiks mit der GDL nicht ausgeschlossen. Die GDL ist Mitgliedsgewerkschaft im Beamtenbund. Verdi-Chef Frank Werneke kündigte am Wochenende im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes “massive Aktionen” vor den nächsten Verhandlungen am 7. und 8. Dezember an.

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