In Grevesmühlen stehen die Organisatoren des Christopher-Street-Day (CSD), Rachel Hanf und Sebastian Hüller, seit Wochen unter Druck. Sie berichten von Bedrohungen durch rechtsextreme Gruppierungen, die sich sowohl online als auch in der Öffentlichkeit manifestieren. Insbesondere ein Facebook-Post eines bekannten Rechtsextremen Mitte Juli hat zu einer Welle von Beleidigungen geführt, die die beiden persönlich und emotional stark belasten.
Die Situation eskalierte vor etwa zwei Wochen, als Rachel Hanf vor ihrer Wohnung von zwei Personen konfrontiert wurde, die offenbar dem rechten Spektrum angehören. Mit beleidigenden Rufen und Drohungen, in ihre Wohnung einzudringen, erzeugten sie ein Gefühl der Unsicherheit. Aus einem der Handys soll zudem rechte Musik zu hören gewesen sein. Trotz dieser alarmierenden Vorfälle hat Hanf sich entschlossen, ihr politisches Engagement fortzusetzen, auch wenn sie in der Öffentlichkeit nun äußerst vorsichtig ist.
Die Polizei kann den Vorfall nicht bestätigen, da kein Anzeige erstattet wurde. Eine Sprecherin der Polizei betont jedoch, dass solche Veranstaltungen wie der CSD zunehmend ins Visier extremistischer Gruppen geraten und dies in die Einsatzplanung für den September einfließt. Sebastian Hüller weist darauf hin, dass insbesondere im ländlichen Raum der Schutz für engagierte Personen oft unzureichend ist, was die Herausforderungen für das Organisationsteam verstärkt. Trotz allem bleibt das Engagement für Vielfalt und Toleranz eine treibende Kraft für das Team.