Am Mittwoch und Donnerstag fand in Göttingen die diesjährige Bundesländer-Konferenz der für Integration zuständigen Ministerinnen und Minister sowie Senatorinnen und Senatoren (IntMK) statt. Dabei wurde der Leitantrag „Zusammen leben – zusammen arbeiten“ verabschiedet, und es wurden zahlreiche Beschlüsse zur Integration, Teilhabe sowie im Bereich Arbeit und Ausbildung gefasst.
Verbesserte Arbeitsmarktintegration
Integrationsministerin Stefanie Drese hob die Bedeutung der Arbeitsmarktintegration von Eingewanderten hervor, insbesondere von zugewanderten Frauen. „Die Vorteile einer schnelleren Beschäftigungsaufnahme liegen auf der Hand: Eine zügige Eingliederung in den Arbeitsmarkt beschleunigt die individuelle Integration, entlastet soziale Hilfesysteme und stärkt die Identifizierung der zugewanderten Menschen mit dem Ankunftsland“, betonte Drese.
Demographischer Wandel und Fachkräftemangel
Die Ministerin verdeutlichte, dass Deutschland angesichts des Fach- und Arbeitskräftemangels durch den demographischen Wandel eine kontinuierliche Erwerbszuwanderung benötigt. Bereits jetzt seien viele Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, insbesondere im Gesundheitswesen und in der Gastronomie, beschäftigt.
Notwendigkeit neuer Strukturen
Für eine nachhaltige Fachkräftegewinnung sind gut ausgebaute Begleitstrukturen notwendig. Dazu zählen die Entwicklung neuer Formate der Arbeitsvermittlung, verstärkte Kooperationen mit Unternehmen und der Ausbau des Integrationsmanagements in Unternehmen. Die Stärkung regionaler Welcome Center ist ebenfalls entscheidend, um eine erfolgreiche Ankommens- und Bleibeunterstützung zu gewährleisten.
Fokus auf zugewanderte Frauen
Besondere Aufmerksamkeit muss den spezifischen Bedarfen und Kompetenzen von zugewanderten Frauen gewidmet werden, da deren Erwerbstätigkeitsquote auch nach mehreren Jahren Aufenthalt deutlich geringer ist als die von zugewanderten Männern.
Gesellschaftliche Akzeptanz und Migrationspolitik
Drese betonte, dass Menschen nur dann in Deutschland bleiben werden, wenn sie sich willkommen fühlen, sowohl in Betrieben als auch in der Gesellschaft. Um die gesellschaftliche Akzeptanz zu erhöhen, müssen die Rahmenbedingungen in der Migrationspolitik angepasst, die Zuwanderung stärker gesteuert und geltendes Recht besser durchgesetzt werden.
„Wir brauchen also beides: mehr Steuerung und eine bessere Integration, etwa durch eine verlässliche, nachhaltige und bedarfsgerechte Finanzierung von Sprach- und Integrationsangeboten durch den Bund“, schloss Drese ab.