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Drohnen über Mecklenburg-Vorpommern: Eine zunehmende Bedrohung

In Mecklenburg-Vorpommern stellt die zunehmende Präsenz von kleinen unbemannten Luftfahrzeugen (ULS) eine bedeutende Herausforderung dar. Die Relevanz des Themas zeigt sich nicht nur durch temporäre Stilllegungen von Flughäfen in Nordeuropa aufgrund von Drohnenalarmen, sondern auch durch eine Vielzahl von Vorkommnissen im Land selbst.

Registrierte Vorfälle und Meldepflichten

Laut dem Innenministerium in Schwerin wurden im ersten Halbjahr 2025 insgesamt 68 Vorkommnisse im Zusammenhang mit dem Betrieb von ULS polizeilich registriert. Von diesen Vorfällen waren vier meldepflichtig gemäß bundesweiter Meldeverpflichtungen, darunter ein Fall über einem Offshore-Windpark vor Rügen und drei über militärischen Anlagen. Aus Geheimschutzgründen wurden keine Details zu den militärischen Einrichtungen bekanntgegeben. Über kritischer Infrastruktur, wie Gefängnissen, wurden keine Vorkommnisse gemeldet.

Die Bedrohung durch Drohnen wird zunehmend ernst genommen. Im September des Vorjahres wurde bekannt gegeben, dass ein „Drohnenabwehrzentrum“ aufgebaut wird, um die Drohnenerkennung und -abwehr zu integrieren. Innenminister Christian Pegel betonte die Gefahren, die selbstgebaute oder handelsübliche Drohnen für kritische Infrastruktur darstellen können.

Bei der Innenministerkonferenz der Küstenländer im Juli wurde die verstärkte Nutzung unbemannter Luftfahrtsysteme als neues Risiko für die öffentliche Sicherheit hervorgehoben. Die Länder vereinbarten die Entwicklung einer norddeutschen Drohnenabwehrstrategie und den Aufbau eines Drohnenkompetenzclusters.

Einsatzbereitschaft der Landespolizei

Seit Frühsommer 2024 ist die Drohnenabwehr in der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern einsatzbereit. Die für die Abwehr benötigte Technik, einschließlich Drohnenerkennungssystemen und Störsendern, wurde größtenteils geliefert. Bereits wurden erste unerlaubt fliegende Drohnen abgewehrt, darunter Freizeitdrohnen bei Veranstaltungen wie dem Airbeat-Festival.

Die Landespolizei setzt selbst auf Drohnen, jedoch nicht zur Abwehr anderer Drohnen. Mehr als 130 Drohnenpiloten wurden ausgebildet, um die unbemannten Luftfahrtsysteme zur Aufklärung, Personensuche und Überwachung einzusetzen. Besonders bei Veranstaltungen wie den Spielen von Hansa Rostock kommen diese zum Einsatz.

Finanzielle Aspekte und Zukunftsperspektiven

Die Beschaffung der ULS und des Zubehörs kostete insgesamt 166.817,60 Euro. Christian Schumacher von der Gewerkschaft der Polizei in MV betont die Wichtigkeit einer langfristigen und ausreichenden Finanzierung der Drohnenabwehr. Die Technik muss dezentral verfügbar sein, um schnell auf Bedrohungen reagieren zu können. Auch Unternehmen sollten eigene Schutzkompetenzen entwickeln.

Insgesamt zeigt sich, dass Drohnen sowohl eine potenzielle Gefahr als auch ein wertvolles Hilfsmittel im Polizeieinsatz darstellen. Eine umfassende Strategie zur Drohnenabwehr und -nutzung ist daher unerlässlich.

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