Montag, 02.Dezember 2024 | 09:40

Ersatzkassen-Verband: Weitere Hilfen für Pflegeheim-Bewohner

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Der Verband der Ersatzkassen (vdek) in Mecklenburg-Vorpommern rechnet infolge steigender Energiepreise und der seit Donnerstag verpflichtenden Tarifbezahlung in der Altenpflege mit deutlich höheren Belastungen für Heimbewohner.

„Aufgrund der Entwicklungen wächst für Pflegebedürftige das Armutsrisiko immer weiter“, konstatierte vdek-Landeschefin Kirsten Jüttner am Donnerstag in Schwerin. Sie forderte von der Politik weitere Maßnahmen zur Kostendämpfung für Pflegebedürftige. Dazu gehöre die Übernahme der Investitionskosten für Pflegeheime durch das Land, wie es etwa im Krankenhausbereich bereits gesetzlich geregelt ist.

Im Juli hatte der Ersatzkassen-Verband Berechnungen vorgelegt, nach denen die Kosten für Pflegeheimplätze in Mecklenburg-Vorpommern stärker stiegen als in allen anderen Bundesländern. Demnach lag zur Jahresmitte der Eigenanteil für einen Heimplatz im Nordosten bei durchschnittlich 1828 Euro pro Monat. Das waren 132 Euro mehr als zu Beginn dieses Jahres. Im bundesweiten Durchschnitt stiegen die für Heimbewohner berechneten Beiträge um 69 auf monatlich 2248 Euro. Doch lagen die Eigenanteile real niedriger, weil der Bund seit dem 1. Januar – gestaffelt nach Aufenthaltsdauer – Heimbewohnern für Pflege und Betreuung einen Zuschuss zahlt. Der Entlastungseffekt ist nach den Worten Jüttners für Bewohner, die weniger als ein Jahr im Heim wohnen, aber bereits „verpufft“.

Die Heimkosten werden nur zum Teil durch die Pflegekassen beglichen. Die von den Heimbewohnern zu entrichtenden Eigenanteile setzen sich aus drei Positionen zusammen. In Mecklenburg-Vorpommern werden aktuell für Pflege und Betreuung durchschnittlich 836 Euro, für Zimmer und Essen 655 Euro und als Investitionspauschale 337 Euro pro Monat erhoben.

Da Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste seit dem 1. September ihr Personal nach Tarifverträgen oder ähnlich und damit besser bezahlen müssen, um weiterhin mit den Pflegekassen abrechnen zu können, wird mit einer spürbaren Kostensteigerung gerechnet. Jüttner begrüßte die Einkommensverbesserungen. „Das wird die Attraktivität des Pflegeberufes steigern und in der Folge durchaus positive Auswirkungen auf die Personalsituation haben“, sagte sie.

In Mecklenburg-Vorpommern leben nach Angaben des Sozialministeriums rund 20.000 Menschen in Pflegeheimen. Die Durchschnittsrente liegt im Nordosten nach Berechnungen der Deutschen Rentenversicherung bei etwa 1300 Euro im Monat.

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