Wegen versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung müssen sich nun eine 60-jährige Frau und ein 46-jähriger Mann vor dem Landgericht in Schwerin verantworten. Der Brandanschlag vom Mai 2023 war offenbar der Gipfelpunkt eines länger schwelenden Scheidungsstreits. Laut Anklage hatte die Frau den Mitangeklagten telefonisch damit beauftragt, einen Brandanschlag auf ihren Ex-Mann zu verüben. Zu dem Zeitpunkt hatte dieser mit seiner neuen Partnerin und deren Sohn in einem Wohnmobil auf einem Campingplatz an der Elbe im Kreis Ludwigslust-Parchim übernachtet.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem angeklagten Mann vor, das Wohnmobil mit Benzin übergossen und angezündet zu haben. Den Angaben zufolge wurde der bereits schlafende Ex-Ehemann durch den Brandgeruch wach. Er habe seine Lebensgefährtin und das Kind geweckt und mit beiden das Wohnmobil verlassen. Sie erlitten laut Gericht keine schlimmeren Verletzungen. Die Frau und ihr Sohn wurden wegen Rauchgasvergiftungen ärztlich versorgt. Der entstandene Sachschaden wurde auf rund 120.000 Euro geschätzt.
Die Opfer des Brandanschlags treten als Nebenkläger auf und waren laut Gericht zum Prozessauftakt auch im Gerichtssaal anwesend. Bis Mitte Juli sind bislang neun weitere Verhandlungstage geplant.