Zwei Tage vor dem Jahreswechsel hat bundesweit der Verkauf von Feuerwerkskörpern begonnen. Ab Ladenöffnung dürfen Händler wieder Raketen, Böller und andere pyrotechnische Artikel für Silvester anbieten. Auch Onlinehändler liefern vorab bestellte Ware an den letzten Werktagen des Jahres aus. Die Branche erhofft sich ein besseres Geschäft als im Vorjahr – obwohl die Mehrheit der Menschen in Deutschland weiterhin auf privates Feuerwerk verzichtet.
Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) rechnet damit, dass in diesem Jahr 10 bis 15 Prozent mehr Feuerwerksartikel im Handel stehen. 2024 erzielte die Branche nach eigenen Angaben einen Umsatz von 197 Millionen Euro, nach 180 Millionen Euro im Jahr 2023. Diesen Wert will man nun leicht steigern.
Nur jeder Fünfte will böllern
Laut einer aktuellen Umfrage des TÜV‑Verbands planen lediglich 22 Prozent der Bundesbürger, zum Jahreswechsel privates Feuerwerk zu zünden. Drei Viertel der Befragten wollen hingegen auf Raketen, Fontänen und Böller verzichten. Gründe dafür sind unter anderem Sicherheitsbedenken, Kosten, Umweltaspekte und der Wunsch nach einem ruhigeren Jahreswechsel.
Forderungen nach einem Verbot bleiben bestehen
Mehrere Organisationen – darunter Ärztevertreter, Polizeigewerkschaften, das Deutsche Kinderhilfswerk sowie Umwelt- und Tierschutzverbände – erneuern ihre Forderung nach einem generellen Anwendungsverbot für privates Feuerwerk. Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, verweist auf die zahlreichen schweren Verletzungen, die jedes Jahr durch explodierende Feuerwerkskörper entstehen, sowie auf überfüllte Notaufnahmen in der Silvesternacht.
Trotz der anhaltenden Kritik konnten sich die Innenminister von Bund und Ländern zuletzt nicht auf ein Verbot einigen. Damit bleibt privates Feuerwerk weiterhin erlaubt – allerdings mit den bekannten Einschränkungen und Sicherheitsvorgaben.