Das Musikfestival „Jamel rockt den Förster“ hat um 11.00 Uhr im gleichnamigen Dorf bei Wismar begonnen. Das Festival steht im Zeichen des Widerstands gegen Rechtsextremismus und zieht Jahr für Jahr zahlreiche Besucher an. Trotz des festlichen Anlasses gab es im Vorfeld einige Konflikte bezüglich Auflagen und Einschränkungen.
Sicherheitsauflagen und Umweltschutz
Der Landkreis hat in einer Pressemitteilung kurz vor dem Festivalstart darauf hingewiesen, dass Glasflaschen auf dem Gelände verboten sind. Diese Sicherheitsmaßnahme wurde vom Oberverwaltungsgericht in Greifswald bestätigt. Da „Jamel rockt den Förster“ offiziell als Demonstration angemeldet ist, hat der Landkreis die Möglichkeit, solche Auflagen gerichtlich durchzusetzen.

Am Donnerstag wurde das Festivalgelände auf Einhaltung von Brandschutzbestimmungen und Rettungswegen überprüft. Während dieser Überprüfung wurde ein Verbindungsweg zwischen dem Campingplatz und dem Konzertgelände vorübergehend gesperrt. Der Grund dafür waren anonyme Hinweise auf geschützte Rotbauchunken im angrenzenden Naturschutzgebiet. Inzwischen ist der Weg wieder nutzbar, jedoch zeitlich begrenzt: Er ist täglich zwischen 12.00 Uhr mittags und 01.00 Uhr nachts passierbar. Ein Krötenzaun soll zusätzliche Sicherheit für die Tiere bieten und wird noch von der Naturschutzbehörde abgenommen.

Das Festival als politische Versammlung
Seit seiner Gründung im Jahr 2007 hat sich „Jamel rockt den Förster“ als starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus etabliert. Die Veranstalter Horst und Birgit Lohmeyer erwarten für das Wochenende 3.500 Besucher. Bemerkenswerte Künstler wie Die Toten Hosen, Die Ärzte, Herbert Grönemeyer und Element of Crime sind bereits in den Vorjahren aufgetreten.
In diesem Jahr ist das Festival erstmals offiziell als politische Versammlung angemeldet. Dies geschieht, um Gebühren zu umgehen, die die Gemeinde überraschend für die Nutzung kommunaler Flächen verlangt hatte. Mit dieser Anmeldung wird der politische Charakter des Festivals noch stärker hervorgehoben.
