Die Ausgaben für Versorgung von kranken und alten Menschen steigen in Mecklenburg-Vorpommern kräftig an. Wie die Krankenkasse DAK mitteilte, lagen ihre pro-Kopf-Ausgaben im vergangenen Jahr im Schnitt bei 5.356 Euro. Das seien 8,7 Prozent mehr gewesen als im Vorjahr. Pflegeleistungen fielen mit durchschnittlich 1.091 Euro je Versichertem ins Gewicht. Der Anstieg zum Vorjahr habe sogar 13,8 Prozent betragen, hieß es.
Im Bereich der Pflege registrieren die Krankenkassen immer wieder Fälle von Abrechnungsbetrug. Allein der vergleichsweise kleinen KKH entstand dadurch nach eigenen Angaben im Vorjahr bundesweit ein Gesamtschaden von 5,4 Millionen Euro. Knapp 3,7 Millionen Euro davon sollen auf das Konto eines ambulanten Pflegedienstes in Sachsen-Anhalt gehen.
Für Mecklenburg-Vorpommern bezifferte die KKH den Schaden auf rund 31.000 Euro. Die KKH sei im Vorjahr 479 neuen Hinweise auf mögliches Fehlverhalten bei Abrechnungen nachgegangen, sieben davon in Mecklenburg-Vorpommern.
Hälfte der Betrugsgelder gesichert
Nach Angaben der KKH summierten sich die Leistungsausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung im Jahr 2024 auf insgesamt rund 312 Milliarden Euro. „Das lockt ganz offensichtlich kriminelle Leistungserbringer, wobei es immer nur einige wenige schwarze Schafe unter vielen weißen sind“, betonte KKH-Chefermittler Emil Penkov.
Einer Erhebung des Dachverbandes der gesetzlichen Krankenkassen GKV zufolge entstand den Kassen durch Betrug und Korruption in den Jahren 2022 und 2023 nachweislich ein Schaden von mehr als 200 Millionen Euro. Allerdings habe fast die Hälfte der offenen Forderungen in Höhe von rund 92 Millionen Euro gesichert werden können, teilte der Verband mit. Fachleute gehen von einer hohen Dunkelziffer nicht erkannter oder nicht nachgewiesener Fälle im Milliardenbereich aus.