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Landtag: Grünen-Abgeordneter schenkt Minister Wechselrichter

Über ein ungewöhnliches Geschenk durfte sich der Schweriner Umweltminister Till Backhaus (SPD) während einer Landtagsdebatte freuen: Der Grünen-Abgeordnete Hannes Damm brachte am Freitag neben einem Antrag zu erneuerbaren Energien auch Komponente für eine Solaranlage mit. „Draußen vor der Tür bekommen Sie die Solarpaneele und die Kabel. Die konnte ich jetzt leider nicht mit reinbringen“, sagte Damm an Backhaus gerichtet. „Den Wechselrichter, den hab‘ ich dabei. Den kriegen Sie jetzt schon.“ 

Das Geschenk sorgte für Ratlosigkeit bei der 2. Vizepräsidentin des Landtages, Elke-Annette Schmidt, die die Sitzung leitete. Sie wisse nicht, ob das zulässig sei. „Aber ich glaube, Geschenke kann man hier verteilen“, sagte die Linken-Politikerin. „Herr Minister lassen Sie es liegen.“ 

Wechselrichter wandeln den durch Sonnenenergie erzeugten Gleichstrom in netzüblichen Wechselstrom um und sind deshalb zentrale Bausteine einer Solaranlage. 

Damm hatte schon in der Vergangenheit mit Mitbringseln im Landtag für Aufsehen gesorgt. Anfang vergangenen Jahres verteilte er Lakritz-Heringe, um auf die schlechte Lage der Heringe in der Ostsee aufmerksam zu machen.

Geschenk angenommen, Antrag abgelehnt

In seinem Antrag hatte Damm gefordert, dass das Land verstärkt auf eigenen Flächen Erneuerbare-Energien-Anlagen aufstellen und diese auch selbst betreiben soll, anstatt primär Flächen für derartige Projekte zu verpachten. „Gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Bauen Sie sich eine Balkonsolaranlage ans‘ Büro“, forderte er Backhaus auf. Dessen Büro habe schließlich eine Balkonbrüstung, und Probleme mit dem Vermieter sollte es ja nicht geben.

Backhaus bedankte sich für das Geschenk ans Land Mecklenburg-Vorpommern. „Wir werden uns einen guten Standort aussuchen.“ Er könne Damm gern dazu einladen – was der Grünen-Abgeordnete annahm. Sein Antrag erhielt indes keine Mehrheit.

Backhaus sagte, man treibe eigene Projekte bereits voran. Er gehe davon aus, dass in diesem Jahr sechs bis acht Windkraftanlagen, die dem Land gehören, genehmigt und dann gebaut werden. „Zwei haben wir am Laufen.“ Wirtschaftsminister Wolfgang Blank (parteilos) sagte, Damms Grundansatz sei einerseits lobenswert. Das Land tue auch schon einiges in diese Richtung. Ein Engagement als Betreiber sei im Einzelfall aber nicht immer wirtschaftlich.

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