Günther Uecker, einer der bedeutendsten Künstler der deutschen Nachkriegszeit, verstarb am 10. Juni 2025 im Alter von 95 Jahren. Der Maler und Objektkünstler, der seine Kindheit nahe Rerik verbrachte, begann 1952 sein Studium der Malerei und Bildenden Kunst in Wismar. Seine künstlerische Laufbahn prägte die Kunstwelt nachhaltig.
Ein Künstler mit politischem Engagement
Thomas Beyer, Bürgermeister der Hansestadt Wismar, erinnert sich gerne an Ueckers Ausstellungen in der Stadt. Besonders hervorzuheben sind die Präsentation des von ihm gestalteten Andachtsraums im Berliner Reichstag im Jahr 2008 sowie die Ausstellung „Handlungen“ im Kunstraum St. Georgen im Jahr 2010. Ueckers Werke spiegelten nicht nur seine künstlerische Vision wider, sondern auch sein politisches Engagement. Bekannt für seine Nagelbilder, bezog Uecker mit seiner Kunst immer wieder politisch Stellung. Seine Werkgruppe „Der geschundene Mensch“, entstanden nach den fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen 1992, wurde in 57 Ländern ausgestellt und trug eine Botschaft von Frieden und Menschenrechten in die Welt.
Ein vielseitiger Künstler
Ueckers künstlerisches Schaffen war nicht nur auf Nagelbilder beschränkt. Er lebte bis zu seinem Tod in Düsseldorf, blieb jedoch seiner Heimat Mecklenburg und der Hansestadt Wismar stets verbunden. Uecker schuf Lichtkunst und beeindruckende Installationen wie das „Terrororchester“, eine lärmende Installation aus Apparaten wie Staubsaugern und Waschmaschinen. Er experimentierte mit Materialien wie Papier, Holz, Stoff, Stein, Asche und Sand. Zu seinen letzten Arbeiten gehörten die Glasfenster für den Schweriner Dom, die im Dezember 2024 eingeweiht wurden.
Ein bleibendes Erbe
Die Hansestadt Wismar wird Günther Uecker stets ein ehrendes Andenken bewahren. Sein Vermächtnis lebt in seinen Werken weiter, die Menschen weltweit inspirieren und zum Nachdenken anregen. Uecker hat die Kunstwelt geprägt und mit seiner Botschaft von Frieden und Menschlichkeit Zeichen gesetzt, die über seinen Tod hinauswirken.