Die Poeler Kogge „Wissemara“, ein Nachbau eines mittelalterlichen Handelsschiffes, soll Mitte November zur Reparatur nach Stralsund überführt werden. Nachdem eine Rostocker Werft abgesagt hatte, konnte nun ein Termin bei der Strela-ShipRepair-Werft vereinbart werden.
Die rund zweitägige Fahrt soll das Schiff aus eigener Kraft absolvieren – trotz der Tatsache, dass es von der Berufsgenossenschaft offiziell stillgelegt wurde. Die Reparatur ist dringend notwendig, um die Seetüchtigkeit des Traditionsschiffes zu erhalten.
Antrag in der Bürgerschaft: Reparatur durch TKMS?
In der Wismarer Bürgerschaft wurde am Donnerstagabend über einen Antrag der Fraktion „Bürger für Wismar“ diskutiert. Der Vorschlag: prüfen, ob die Reparatur durch das ortsansässige Unternehmen Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) erfolgen könnte.
Laut Fraktion habe der Koggen-Verein bereits eine Anfrage an TKMS gestellt – jedoch ohne Antwort. Wismars Bausenator Michael Berkhahn erklärte in der Sitzung, TKMS verfüge nicht über Fachleute für Holzschiffe oder traditionelle Schiffbauverfahren. Der Antrag wurde daraufhin abgelehnt.
Kogge als maritimes Kulturgut
Die „Wissemara“ gilt als maritimes Wahrzeichen der Region. Sie wurde in den 1990er-Jahren nach historischen Vorbildern gebaut und ist regelmäßig bei Hafenfesten und Ausfahrten im Einsatz. Die geplante Reparatur in Stralsund soll sicherstellen, dass das Schiff auch künftig als schwimmendes Denkmal erhalten bleibt.